In der Bundesliga wurde die Saison lediglich unterbrochen, die DEL dagegen griff durch und brach die Spielzeit 2019/20 komplett ab. Der Hauptgrund: Die Fußball-Klubs sind auf die letzte Tranche der TV-Gelder wirtschaftlich angewiesen. Einen solch großen Einnahme-Topf aus Fernsehgeldern gibt es im deutschen Eishockey nicht. Der Sport finanziert sich vor allem über Sponsoring und Zuschauereinnahmen.
Genau deshalb auch seien Geisterspiele in der Deutschen Eishockey-Liga überhaupt keine Option. Auch nicht beim Start in die neue Saison 2020/21, die am 18. September starten soll. Eishockey-Spiele ohne Zuschauer? Das mache "wirtschaftlich keinen Sinn", betonte DEL-Geschäftsführer Gerno Tripcke. "Der Spielbetrieb wäre dann nicht refinanzierbar. Das kann nur übergangsweise und kurzzeitig ein Szenario sein. Wir haben im Eishockey wesentlich geringere TV-Einnahmen als im Fußball. Ohne Zuschauer und die in den Arenen engagierten Sponsoren hätten wir nur ungefähr ein Drittel der normalen Einnahmen."
Schon jetzt, nach dem vorzeitigen Abbruch der Saison nach der Hauptrunde und dem damit verbundenen Ausfall der Play-offs sei ein finanziell verheerender Schaden entstanden. "Für die DEL-Gruppe rechne ich mit rund 15 bis 20 Millionen Euro an Umsatz-Verlust durch die Absage der Play-offs", rechnet Tripcke vor.
Wird die DEL-Saison 2020/21 verkürzt oder verschoben?
Umso unwahrscheinlicher ist es, dass die Deutsche Eishockey-Liga im September anfängt, vor leeren Rängen zu spielen. Doch was, wenn Großveranstalungen - zu denen DEL-Spiele mit einem Zuschauerschnitt zwischen 13.333 (Kölner Haie) und 2888 (Grizzlys Wolfsburg) zählen - bis dahin verboten bleiben? In diesem Fall würde die neue Saison verschoben oder verkürzt werden.
"Wenn es soweit kommen sollte, dass es nur die Option gibt, die neue Saison zu verschieben oder zu verkürzen, dann besprechen wir das natürlich mit den Klubs", so Tripcke. "Man muss dann sehen, was wirtschaftlich darstellbar ist. Aber bei einer Profi-Liga ohne Zuschauer, entfällt das Geschäftsmodell." Kurzum: Keine Zuschauer, kein DEL-Eishockey.