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Ceferin nach EM-Verschiebung: "Wir haben das größte Opfer gebracht"

UEFA rechnet mit riesigem Verlust

Ceferin nach EM-Verschiebung: "Wir haben das größte Opfer gebracht"

Rechnet einen großen Verlust der UEFA vor: Präsident Aleksander Ceferin.

Rechnet einen großen Verlust der UEFA vor: Präsident Aleksander Ceferin. imago images

"Klar ist, dass die UEFA durch die Austragung der EM im kommenden Jahr Hunderte Millionen Euro verlieren wird", sagte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin in der "Welt am Sonntag". Der 52-jährige Slowene ergänzte: "Die EM ist unser Aushängeschild und sie ist in jeder Vier-Jahres-Periode die mit Abstand wichtigste Einnahmequelle. Daher ist klar: Wir haben das größte Opfer gebracht."

Nachdem im Zuge der Coronavirus-Pandemie der Spielbetrieb in fast allen europäischen Ligen zum Erliegen gekommen war, hatte sich die UEFA in einer Konferenz mit Vertretern aller 55 Mitgliedsverbände, der nationalen Ligen sowie der Europäischen Clubvereinigung ECA am vergangenen Dienstag entschieden, die EM 2020 um ein Jahr zu verschieben.

Damit wird in erster Linie den nationalen Ligen wie Premier League, Bundesliga, La Liga, Serie A die Möglichkeit eingeräumt, die aktuelle Saison zu einem späteren Zeitpunkt zu beenden - falls der Spielbetrieb überhaupt wieder startet. Allein in Italien nämlich spitzt sich die Lage immer weiter zu: Die italienische Regierung lässt alle nicht lebensnotwendigen Produktionsaktivitäten schließen, wie Ministerpräsident Giuseppe Conte am Samstagabend offiziell verkündete. Das Land hatte am Samstag an nur einem Tag fast 800 Tote vermeldet und damit so viele wie nie seit dem Ausbruch des Virus im Land. Bisher starben 4825 Menschen, teilte der Zivilschutz in Rom mit. Das sind 793 mehr als am Vortag.

"An unserem Krisenmanagement kann sich die EU ein Beispiel nehmen"

Der UEFA-Chef nutzte sein Statement auch, um Berichte zurückzuweisen, wonach man von den nationalen Ligen 300 Millionen Euro für eine EM-Verschiebung gefordert habe. "Man hat uns versprochen, sich solidarisch mit uns zu zeigen, wenn es nötig ist. Das war alles - und das reicht für den Moment", sagte Ceferin. Die Ausfälle der UEFA könnten zudem durch die Rücklagen in Höhe von rund 575 Millionen Euro kompensiert werden.

Der internationale Fußball sei außerdem laut Ceferin mit seiner Solidarität ein großes Vorbild für die Politik in Zeiten der Coronavirus-Pandemie: "Ich glaube sogar, an unserem Management der Krise kann sich die Europäische Union ein Beispiel nehmen."

Im Ticker: Coronavirus und der Sport

mag/sid/dpa