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Ehemaliger Real-Präsident Lorenzo Sanz stirbt an Coronavirus

Sohn bestätigt Todesfall

Ehemaliger Real-Präsident Sanz stirbt an Coronavirus

Hat den Kampf gegen das Coronavirus verloren: Lorenzo Sanz (76), ehemaliger Präsident von Real Madrid.

Hat den Kampf gegen das Coronavirus verloren: Lorenzo Sanz (76), ehemaliger Präsident von Real Madrid. imago images

Die ersten Meldungen über den Zustand von Lorenzo Sanz hatte es vor ein paar Tagen gegeben, als der 76-Jährige nach tagelangen Fieberschüben ins Krankenhaus auf die Intensivstation eingeliefert worden war. Sanz, der dem System laut Aussagen seines Sohnes Fernando nicht zur Last hatte fallen wollen und deswegen einen früheren Krankenhausaufenthalt abgelehnt hatte, war in der Folge laut Medienberichten in einen sehr kritischen Zustand gefallen.

Wie sein Sohn Lorenzo junior und inzwischen auch Real Madrid bestätigten, verstarb Sanz am Samstag. Neben der Infektion mit dem Coronavirus, die erst im Krankenhaus festgestellt worden war, habe Sanz auch an einer Nierenerkrankung gelitten, gaben die behandelnden Ärzte bekannt.

Zwei Champions-League-Titel und finanzielle Sorgen

Bei den Königlichen hatte der gebürtige Madrilene zwischen 1995 und 2000 als Präsident fungiert (zuvor zwischen 1985 und 1995 Direktor). In dieser Zeit errangen die Blancos nach einer seit 1966 andauernden europäischen Durststrecke in den Jahren 1998 und 2000 wieder die Champions League dank erworbener Spieler wie Davor Suker oder Predrag Mijatovic - die Titel sieben und acht auf europäischer Ebene (inzwischen 13). Auch ein Meistertitel (1997) fällt in seine Amtsperiode.

Langjährige finanzielle Probleme des Klubs, die auch er selbst nicht geraderücken konnte, machten Sanz in der Folge zu schaffen. Nur wenige Wochen nach dem Triumph in der Königsklasse im Jahr 2000 wurde er von Florentino Perez abgelöst, der bis heute im Amt ist.

"Einer der nettesten, mutigsten und fleißigsten Menschen"

"Mein Vater ist gestorben. Er hatte dieses Ende und diesen Weg nicht verdient", schrieb sein Sohn Lorenzo junior am Samstagabend auf Twitter. "Einer der nettesten, mutigsten und fleißigsten Menschen, die ich je gesehen habe, geht. Seine Familie und Real Madrid waren seine Leidenschaft."

Sanz hinterlässt seine Frau und fünf Kinder, denen Real Madrid in einer Mitteilung sein "tiefstes Beileid" aussprachen.

mag