DFB-Pokal

Rot gegen Werder: Bobic nimmt Kostic in Schutz und will Regeländerung

Frankfurt kann Pokal - Symbolbild Ilsanker

Bobic nimmt Kostic in Schutz und wünscht sich Regeländerung

Wurde gegen Bremen des Feldes verwiesen: Filip Kostic.

Wurde gegen Bremen des Feldes verwiesen: Filip Kostic. imago images

Mit 2:0 setzte sich die Eintracht am Mittwochabend gegen Werder Bremen durch und komplettierte damit das DFB-Pokalhalbfinale. Ausschlaggebend für den Sieg war laut Fredi Bobic "unsere Zweikampfstärke". "Wir waren bestimmend, haben auf unsere Chance gewartet und natürlich auch Glück gehabt mit dem Elfmeter", fasste der Eintracht-Sportvorstand bei "Sky" zusammen. Unter Glück sei in diesem Zusammenhang aber zu verstehen, dass der Video-Assistent das Handspiel von Ludwig Augustinsson gesehen hatte.

Bei Kostics rüdem Einsteigen gegen Ömer Toprak kurz vor Schluss musste der VAR nicht eingreifen, das hatte Schiedsrichter Felix Zwayer schon selbst gesehen und den Serben mit Rot vom Platz geschickt. Bobic sprach dem Bremer, der mit einer Wadenverletzung in ein örtliches Krankenhaus gebracht wurde, sein Mitgefühl aus, betonte aber zugleich, dass niemand die Absicht habe, einen Spieler zu verletzen. "Er wollte ihn eigentlich weggrätschen, mit dem Ball natürlich", beschrieb der 48-Jährige die Szene aus der zweiten Minute der Nachspielzeit: "Der Fuß war dazwischen, dann passiert so etwas. Das ist das Brutale am Fußball. Solche Dinge passieren. Es war nicht gewollt."

Bobic hat auch Mitgefühl für Kostic

Bobic wies auch darauf hin, dass Kostic nicht für harte Fouls bekannt sei. So bekomme der Flügelspieler immer mal wieder "Gelb, weil er meckert. Aber wegen Foulspiel eigentlich nie." Mitgefühl hatte der Sportvorstand folglich auch für Kostic, dem nun eine Sperre bevorsteht. "Das ist das Traurige an dem Spiel", meinte Bobic dazu, er wünscht sich eine Regeländerung: "Normalerweise müssen alle Karten nach einem Halbfinale gelöscht werden - ob Gelb oder Rot oder wie auch immer. Du nimmst den Jungs eine große Geschichte weg."

Frankfurter lieben die Pokal-Atmosphäre

Ungeachtet dessen steht die SGE zum dritten Mal binnen vier Jahren unter den letzten vier Mannschaften im DFB-Pokal. "Das ist schon verrückt", sagte Bobic dazu und verriet, dass die Frankfurter solche Spiele und deren Atmosphäre "einfach lieben". Ihm gefällt besonders, wie die Eintracht auftritt und dass Siege auch mal erzwungen werden. Das geht über Kampf und Leidenschaft - Attribute, die auch gegen Bremen an den Tag gelegt wurden.

Dies traf insbesondere auf Winter-Neuzugang Stefan Ilsanker zu, der keinem Zweikampf aus dem Weg ging und am Ende mit einer starken Quote von 69 Prozent gewonnener Duelle glänzte. Spurlos ging die Partie aber nicht am Österreicher vorbei. Mitte der ersten Hälfte hatte der Mittelfeldmann einen Cut unterhalb der linken Augenbraue erhalten, war daraufhin mehrfach behandelt worden und beendete das Spiel mit Turban. "Stefans Gesicht spiegelt auch ein wenig das Spiel wider", scherzte Bobic.

drm

Bilder zur Partie Eintracht Frankfurt - Werder Bremen