DFB-Pokal

Saarbrückens Pokalheld Daniel Batz will nach Berlin

Saarbrücken schreibt als Viertligist Geschichte

Pokalheld Batz denkt schon an Berlin: "Noch ein Schritt"

Der Pokalheld der Saarbrückener: Daniel Batz.

Der Pokalheld der Saarbrückener: Daniel Batz. imago images

"Wir haben alle eine außergewöhnliche Leistung gebracht", wollte Schlussmann Batz seine eigene Person nach der Begegnung nicht zu sehr in den Vordergrund stellen. Aber da machte sich der Keeper zu Unrecht klein, denn was der 29-Jährige an diesem Abend leistete, war außergewöhnlich. "Meine Leistung müssen andere beurteilen. Ich versuche, alles, was auf das Tor kommt, zu halten. Dass es heute so geklappt hat, war natürlich toll für uns alle", fügt der Torhüter an.

Saarbrücken war gegen Bundesligist Düsseldorf natürlich der Underdog und verließ sich auf das Konterspiel. Viel zeigte der Regionalligist im ersten Durchgang nicht in der Offensive, aber einen Gegenstoß schloss Tobias Jänicke blitzsauber zur Führung ab. Die Fortunen ließen einige Chancen liegen, das lag zum einen an eigenen Ungenauigkeiten, aber auch ein einem überragenden Batz. Der Keeper rückte im zweiten Durchgang immer mehr in den Mittelpunkt, hielt alles, was es zu halten gab und entschärfte sogar einen Elfmeter gegen Rouwen Hennings. Aber in der 90. Minute war der Torwart geschlagen, Mathias Jörgensen brachte die Partie spät in die Verlängerung.

"Klar war das erst einmal pure Enttäuschung, wir haben alles wegverteidigt, so gut es geht, dann kriegen wir so ein Tor", sagte Batz, der aber im Spiel gleich den Blick nach vorne richtete: "Ich habe den Jungs gesagt, es geht immer weiter. Wir sind in der Verlängerung , da hätte uns keiner hingedacht gegen einen Bundesligisten. Ich habe allen gesagt, der Kopf schlägt den Körper. Das haben die Jungs überragend gemacht." In der Verlängerung bekam der Regionalligist die zweite Luft und war das bessere Team. "Unfassbar, ein Riesen-Kompliment an alle, wie wir 120 Minuten uns den Arsch aufgerissen haben", fand auch Batz.

Batz hält fünf Elfmeter

Am Ende musste das Elfmeterschießen die Entscheidung bringen. Und spätestens da avancierte Batz, der auch im regulären Spiel schon unfassbar gut gehalten hatte, zum Matchwinner. Bei 3:3 hielt er seine Mannschaft zweimal im Spiel, Kevin Stöger und Matthias Zimmermann hätten Düsseldorf ins Halbfinale schießen können. Insgesamt hielt der Torwart der Hausherren vier Strafstöße im Elfmeterschießen, fünf insgesamt im Spiel. Mit der Parade gegen Jörgensen brachte Batz seine Farben dann ins Halbfinale, die Freude kannte keine Grenzen, der Keeper wurde anschließend natürlich gebührend von den Fans gefeiert. "Ich habe den Daniel am 3. Januar kennegelernt, seitdem arbeitet er wie ein verrückter, ist bereit, auf extrem viel zu verzichten. Er beschäftigt sich mit seinem Job und der Liebe zum Fußball Tag für Tag. Irgendwo ist das vielleicht auch das Ergebnis der ganzen harten Arbeit. Natürlich kam dann alles zusammen", lobte Trainer Lukas Kwasniok seinen Schützling.

Jetzt will Saarbrücken nach Berlin

Saarbrücken steht nun als erster Viertligist im Halbfinale des Pokals und schrieb damit Geschichte. Der letzte Regionalligist, der im Pokal-Halbfinale einzog, war der FC St. Pauli 2005/06. Allerdings war das noch vor der Einführung der 3. Liga, die Hamburger waren also selbst drittklassig. "Berlin ist nur noch ein Schritt entfernt", dachte Batz nach der Partie gleich weiter. "Ein Spiel noch, man hat heute gesehen, was in einem Spiel alles möglich ist. Es kann kommen wer will, wir stehen im Halbfinale, das ist historisch." Die Auslosung für die Runde der letzten Vier gibt es am Sonntag, klar ist aber schon mal, Saarbrücken wird erneut zu Hause spielen.

mst

Bilder zur Partie 1. FC Saarbrücken - Fortuna Düsseldorf