Regionalliga

Wolfsburg II ärgert sich über den Schiedsrichter

"Grenzt an Körperverletzung"

Wolfsburg II: Ärger über den Schiedsrichter nach verlorener Tabellenführung

Die Wolfsburger ärgerten sich über die harte Gangart des VfB Lübeck.

Die Wolfsburger ärgerten sich über die harte Gangart des VfB Lübeck. imago images

"Was Lübeck gespielt hat, war alles andere als Fußball. Das grenzt an Körperverletzung, was da zum Teil gemacht wurde", monierte Pablo Thiam, Sportlicher Leiter des Wolfsburger Nachwuchses. Trainer Ziehl schlug in dieselbe Kerbe: "Wir haben uns den Schneid abkaufen lassen über die Zweikampfhärte. Und es war Härte, es war keine Zweikampfstärke. Manche Aktionen von Lübeck waren einfach viel zu hart." Insgesamt verteilte Referee Oldhafer zwölf Gelbe Karten, in der 93. Minute verwies der Schiedsrichter Lübecks Mittelfeldspieler Marvin Thiel darüber hinaus mit Gelb-Rot des Platzes. "Das braucht dann auch keiner mehr", so Wolfsburgs Routinier Michele Rizzi. Der Torschütze zum 1:0 zeigte sich auch über die Auswahl des Unparteiischen Oldhafer überrascht: "Das muss der Verband dann selber wissen, wenn er zu so einem Spiel einen 25-jährigen Schiedsrichter schickt. Man hat gesehen, dass dann der Mut fehlt, einen von Lübeck auch mal runterzuschicken."

"Zu viele kleine Fehler" bei Wolfsburg II

Doch auch die eigene Leistung stimmte Wolfsburg II alles andere als zufrieden. "Wir haben nicht auf unserem Toplevel gespielt, haben uns nicht die Torchancen herausgespielt, die wir sonst haben", lieferte Thiam eine Erklärung für die vierte Saisonniederlage. Ziehl bekrittelte die "zu vielen kleinen Fehler" seiner Mannschaft. Insbesondere in den zweiten 45 Minuten konnte sein Team nicht an die bisher dargebotenen Saisonleistungen anknüpfen, Gegentreffer von Ahmet Arslan und Florian Riedel waren die Folge. "Wir haben in der zweiten Halbzeit zu wenig Fußball gespielt", konstatierte der Wolfsburg-Coach.

Es fehlt der Mut, einen von Lübeck auch mal runterzuschicken.

Wolfsburgs Michele Rizzi über den Schiedsrichter

Gänzlich anders präsentierte sich die Stimmungslage naturgemäß beim VfB Lübeck. Nachdem der nunmehrige Tabellenführer das erste Saisonspiel gegen die Niedersachsen nach Führung noch verloren hatte, konnte die Elf von Rolf Landerl diesmal den Spieß umdrehen und die Reise in die Heimat voller Selbstvertrauen antreten. "Ich bin richtig stolz auf die Jungs. Dieser Sieg ist aber nur ein Schritt auf unserem Weg, und es sind noch einige Schritte zu gehen. Wir müssen konzentriert bleiben", meinte Mittelfeldakteur Yannick Deichmann. Siegtorschütze Florian Riedel lobte in erster Linie die Einstellung des VfB: "Der Charakter der Mannschaft war heute entscheidend. Die erste Halbzeit lief nicht so, wie wir uns das vorgestellt hatten." Nach der Pause habe man dann aber "gezeigt, was in uns steckt".

Spannung garantiert

Lübeck-Trainer Rolf Landerl wies indes die Vorwürfe einer zu harten Gangart seines Teams zurück: "Natürlich war es teilweise ein ruppiges Spiel. Aber ich kann mich nur an eine Szene erinnern, die an der Grenze war", spielte er auf eine schlecht getimte Grätsche des Südkoreaners Kim Dongsu an. Der Abwehrspieler sah für das Foulspiel an Julian Justvan in der 72. Minute aber nur den gelben Karton. Ansonsten äußerte sich der Österreicher nicht zu den Vorwürfen der Wolfsburger: "Ich bewerte ja auch nicht die Leistung des Gegners."

Viel wichtiger dürfte für Landerl ohnehin sein, dass sich der VfB angesichts des Zwei-Punkte-Vorsprungs auf Wolfsburg II nicht in Sicherheit wähnt. Diesbezügliche Gedanken wischte der 44-Jährige umgehend zur Seite: "Es ist ein kleiner Schritt nach vorne, aber sicher nicht der entscheidende." Das sieht man auch auf Seiten der Wolfsburger ähnlich: "Ich bin überzeugt, dass wir am Ende der Saison oben stehen werden. Es kommen Spiele, in denen Lübeck Fußball spielen muss. Und das können sie nicht. Dann müssen wir versuchen, daraus auch Kapital zu schlagen", schickte Pablo Thiam eine Kampfansage an den Spitzenreiter. Im Kampf um die 3. Liga ist zehn Spieltage vor Schluss somit Spannung garantiert.

kon