Aus Salzburg berichtet Julian Franzke
Von außen betrachtet erinnert die Arena in Salzburg eher an ein Parkhaus als an ein Fußball-Stadion. Doch wenn man aus den Katakomben schreitet und den Rasen betritt, verflüchtigt sich dieser erste Eindruck schnell. Steil ragen die Ränge der rund 30.000 Zuschauer fassenden Arena gen Himmel. Man benötigt nicht viel Vorstellungskraft, um zu erahnen, dass die Eintracht hier am Donnerstagabend ein Hexenkessel erwartet. Sollte Salzburg ein frühes Tor gelingen, würde trotz des 4:1 im Hinspiel das große Zittern losgehen.
Spielersteckbrief Hasebe
Spielersteckbrief Ilsanker
Umgekehrt gilt: Geht Frankfurt in Führung, könnte das den Hausherren und ihren Fans den Stecker ziehen. Auf der Pressekonferenz am Mittwochabend war nicht viel zu erfahren. Ob die Mannschaft in einem 4-3-3, 4-2-3-1 oder 3-4-2-1 aufläuft, ist offen. Im Hinspiel ging der Plan im 4-3-3 mit Makoto Hasebe als tiefem Sechser perfekt auf. Der Japaner nahm zusammen mit Trainer Adi Hütter auch an der Pressekonferenz teil. Doch wird der mittlerweile 36 Jahre alte Routinier tatsächlich das dritte Spiel binnen einer Woche von Beginn an bestreiten? Ausgeschlossen ist das nicht, Hütter könnte aber auch auf Stefan Ilsanker zurückgreifen, der gegen seinen Ex-Klub gewiss ganz besonders heiß ist.
Es ist gut, dass ich zwei Spieler auf dieser Position habe.
Adi Hütter
In den vergangenen Tagen plagten den Mittelfeldspieler jedoch Hüftprobleme, weshalb hinter seinem Einsatz noch ein kleines Fragezeichen steht. Bei den öffentlich zugänglichen 15 Minuten des Abschlusstrainings war er jedenfalls dabei. "Es ist gut, dass ich zwei Spieler auf dieser Position habe, die jederzeit dazu in der Lage sind, ein gutes Spiel zu absolvieren", sagt Hütter.
Abschlusstraining: Frankfurts Akteure am Mittwochabend in der Salzburger Arena. imago images
Verzichten muss er weiterhin auf Bas Dost (Adduktorenprobleme) und Mijat Gacinovic (Erkältung), der aufgrund seiner Laufstärke und Qualitäten beim Pressing gute Einsatzchancen gehabt hätte. Da der Serbe ausfällt, spricht viel für einen weiteren Einsatz von Daichi Kamada, der im Hinspiel mit drei Toren glänzte. Zu erwarten ist, dass Rechtsverteidiger Almamy Toure, Achter Sebastian Rode und Stürmer André Silva in die Elf rotieren, auch der im Hinspiel sehr starke Djibril Sow darf sich gute Einsatzchancen ausrechnen.
Hütters Warnung
"Wenn wir uns auf unsere Stärken besinnen, sind wir sehr schwer zu schlagen. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wir wieder ein ganz anderes Gesicht zeigen werden", sagt Hütter optimistisch. Der Coach warnt vor dem Duell mit seinem Ex-Klub allerdings auch: "Wenn wir so auftreten wie gegen Union Berlin, dann schaut es zappenduster aus. Doch wenn wir so spielen wie im Hinspiel, bin ich zu 100 Prozent überzeugt, dass wir eine Runde weiterkommen."
