DFB-Pokal

Wagner über Klinsmann-Aussagen: "Was stört es die Eiche..."

Schalke-Trainer rechnet auch im Pokal mit defensiven Berlinern

Wagner über Klinsmann-Aussagen: "Was stört es die Eiche..."

Nicht immer einer Meinung nach dem 0:0 in der Liga: David Wagner (r.) mit Jürgen Klinsmann am Freitag in Berlin.

Nicht immer einer Meinung nach dem 0:0 in der Liga: David Wagner (r.) mit Jürgen Klinsmann am Freitag in Berlin. imago images

Allzu herzlich dürfte die Begrüßung zwischen David Wagner und Hertha-Coach Jürgen Klinsmann am Dienstag (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker) nicht ausfallen. Beim Bundesliga-Duell am vergangenen Freitag (0:0) hatten beide eine höchst unterschiedliche Sicht auf das Spiel beider Mannschaften und die Umstände, die zum torlosen Remis führten. Wagner kritisierte unter anderem den Zustand des Berliner Rasens, Klinsmann konterte, die Schalker könnten "ja dann im DFB-Pokal gegen uns Tiki-Taka spielen".

Hertha mit mehr Chancen? "Was soll er auch anderes sagen"

Am Montag allerdings verzichtete Wagner darauf, einen Tag vor dem erneuten Aufeinandertreffen weiter Öl ins Flämmchen zu gießen. Stattdessen reagierte er mit leichtem Spott auf die Frage nach Klinsmanns Aussagen, die Berliner hätten in der insgesamt an Höhepunkten äußerst armen Partie am Freitag mehr Chancen gehabt als die Schalker: "Meine Frau pflegt in solchen Situationen zu sagen: Was stört es die Eiche, wenn die Sau sich daran reibt. Ich möchte das nicht kommentieren. Was soll er auch anderes sagen - alles gut", sagte Wagner mit einem feinen Lächeln auf den Lippen.

Viel lieber als über Klinsmann sprach der Schalker Trainer über die sportlichen Aspekte des Duells, die von den Schalkern erneut Geduld einfordern dürften. Auch wenn es als sicher gilt, dass Hertha BSC diesmal von Beginn an mit dem neuen Stürmer Krzysztof Piatek spielen wird, rechnet Wagner erneut mit einem sehr defensiv agierenden Gegner: "Ich gehe nicht davon aus, dass sie von ihrem Weg abweichen werden", sagte der Schalker Fußballlehrer. Die Berliner seien "sehr pragmatisch" in ihrem Spielstil. "Aber sie sind auf ihre Art und Weise bisher erfolgreich."

Offensiv sieht Wagner deutliches Verbesserungspotenzial

Beeinflussen kann Wagner ohnehin nicht, wie die Berliner in der Veltins-Arena auftreten werden. Weitreichender ist da schon sein Einfluss auf die eigene Mannschaft. Vieles, was er in Berlin von seinem Team gesehen habe, sei ordentlich gewesen, stellte er am Montag fest und nannte exemplarisch die Konterabsicherung, das Gegenpressing und die Restverteidigung seiner Elf.

Offensiv dagegen bestehe noch deutliches Verbesserungspotenzial. "Wir sind selbstkritisch genug, um zu sehen, dass wir im Ballbesitz zu viele einfache Fehler gemacht haben, dass das Passspiel nicht sauber genug und die Fehlerquote zu hoch war", bilanzierte Wagner. "Das wollen wir am Dienstag besser machen."

Serdar weiter fraglich

Personell kann der Schalker Trainer dabei weitgehend aus dem Vollen schöpfen. Neben den Langzeitverletzten steht einzig Keeper Markus Schubert nicht zur Verfügung, zudem steht hinter dem Einsatz von Suat Serdar noch ein Fragezeichen. Der Mittelfeldspieler hatte sich in Berlin am Freitag eine Sprunggelenksprellung zugezogen. Eine Entscheidung über seinen Einsatz im Pokal fällt kurzfristig nach dem Abschlusstraining.

Matthias Dersch

Hinten Köln, vorne BVB: Die kicker-Elf des Spieltags