Handball

Weltmeister Dänemark scheitert in der EM-Vorrunde

Ungarn schlägt Island 24:18 - Dänemark verabschiedet sich mit Sieg

Blankes Entsetzen: Weltmeister Dänemark scheitert in der EM-Vorrunde

Freunde und Leid dicht beieinander: Zsolt Balogh freut sich über Ungarns Sieg - Rasmus Lauge Schmidt (re.) ist mit Dänemark ausgeschieden.

Freunde und Leid dicht beieinander: Zsolt Balogh freut sich über Ungarns Sieg - Rasmus Lauge Schmidt (re.) ist mit Dänemark ausgeschieden. imago images (2)

Drei Tage nach dem historischen Vorrunden-Aus der französischen Nationalmannschaft ist die Reise bei der EM auch für den amtierenden Weltmeister und Olympiasieger Dänemark vorzeitig beendet. Dabei hatten Mikkel Hansen und Co. zur Halbzeit der Partie zwischen Ungarn und Island noch Grund zur Hoffnung gehabt.

Dänische Nationalspieler jubeln für Island

Mit einer 12:9-Führung verabschiedete sich Island, das mit zwei Siegen, unter anderem gegen Dänemark (31:30), bereits in den ersten beiden Gruppenspielen zu überzeugen wusste, in die Katakomben. Superstar Aron Palmarsson (vier Tore) zog wie gewohnt die Fäden in der Offensive und Keeper Björgvin Gustavsson entnervte die ungarischen Schützen mit einigen Paraden. Dänemarks Nationalspieler verfolgten den ersten Abschnitt noch von der Tribüne der Malmö Arena aus mit - und jubelten kräftig für die Nordmänner.

Nach dem Seitenwechsel bewies Ungarn Moral, verlor trotz eines Drei-Tore-Rückstands nicht die Nerven. Es entwickelte sich eine packende Begegnung, in der die Magyaren zunächst eine Aufholjagd starteten und sich dann Tor für Tor absetzten. Denn Island verlor nun völlig den Faden und auf der Gegenseite lief Schlussmann Roland Mikler (14 Paraden, Fangquote starke 44 Prozent) heiß. Der 35-Jährige gestattete den Isländern in Hälfte zwei lediglich sechs Treffer - die Sensation war perfekt. Den tausenden dänischen Fans in der Halle und den Akteuren am Spielfeldrand blieb in den letzten Minuten nur das blanke Entsetzen. Dänemark war nach dem 24:18-Sieg der Ungarn raus, musste die Partie gegen das ebenfalls bereits ausgeschiedene Russland aber natürlich trotzdem noch spielen und gewann zum Abschluss immerhin 31:28.

EM 2020: Gegen alle Prognosen

Die EM in Norwegen, Schweden und Österreich, sie straft damit erneut viele Experten Lügen. Vor dem Turnierbeginn hatten die meisten Fachleute die Ausweitung von 16 auf 24 Nationen deutlich kritisiert und von einer abnehmenden spielerischen Qualität gesprochen. Dass Ungarn, ein Team, das bis auf seinen Torhüter Mikler (Veszprem) ohne namhafte Akteure nach Schweden gereist ist, die mit etlichen Superstars gespickten Dänen aus dem Wettbewerb wirft, beweist nach Frankreichs Aus erneut das Gegenteil.

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