kicker

Xavi lässt Barça warten - Valverde wird zum Trainer auf Abruf

Kommt der ehemalige Spielmacher im Sommer?

Xavi lässt Barça warten - Valverde wird zum Trainer auf Abruf

Gespräche mit Barça geführt: Vereinslegende Xavi.

Gespräche mit Barça geführt: Vereinslegende Xavi. imago images

Es ist kein angenehmer Start in das Jahr 2020 für Valverde. Erst der verpatzte Liga-Auftakt mit dem Remis bei Schlusslicht Espanyol, dann die Pleite in der spanischen Supercopa gegen Atletico, die seinen ohnehin schon wackligen Stuhl noch mehr zum Wackeln brachte - und nun wird auch noch in aller Öffentlichkeit über seinen Nachfolger diskutiert: Xavi.

Die Frage lautet laut spanischen Medien eigentlich nicht ob, sondern wann der ehemalige Barça-Regisseur das Ruder bei den Blaugrana übernimmt. Dass Xavi mit Barça-Sportdirektor Eric Abidal und Geschäftsführer Oscar Grau gesprochen hat, daraus macht er selbst keinen Hehl. "Ich kann Ihnen nicht allzu viel sagen, nur dass ich Abidal getroffen habe und er mein Freund ist", sagte der derzeitige Trainer des katarischen Klubs Al-Sadd. "Sie waren hier, um mit mir zu reden. Wir haben viele Dinge besprochen."

Man muss kein Prophet sein, um zu ahnen, dass dabei auch die sofortige Bereitschaft zur Übernahme bei Barcelona ausgelotet wurde, zumal Al-Sadds Sportdirektor Muhammad Ghulam sagte: "Es gibt Verhandlungen zwischen Xavi und dem FC Barcelona. Wir wünschen ihm viel Erfolg, da, wo er hingehen möchte."

Valverde ein Trainer auf Abruf - Interimslösung Pimienta?

Doch offenbar ist Xavi noch nicht bereit, das Ruder zu übernehmen, zumal er Al-Sadd erst seit Sommer trainiert. "Xavi sagt Nein zu einer jetzigen Vertragsunterzeichnung bei Barça, aber er sagt Ja für Juni", berichtete die spanische "Marca", die auch Ronald Koeman ins Spiel brachte (der Coach der Niederlande soll ebenfalls abgesagt haben). Am Samstag hatte Welt- und Europameister Xavi bereits seine generelle Bereitschaft durchblicken lassen: "Ich kann meinen Traum, irgendwann einmal Barcelona zu trainieren, schwer verleugnen", hatte er nach dem Einzug seines Klubs ins Finale des Katar-Cups betont.

Valverde dürfte sich inzwischen wie ein Trainer auf Abruf fühlen, der nur noch im Amt ist, weil der Wunschkandidat abgesagt hat. Unter diesen Umständen ist eine Verlängerung des im Sommer auslaufenden Vertrags im Prinzip ausgeschlossen, eine vorzeitige Trennung bei weiteren Misserfolgen wahrscheinlich. Da kommt es für den 55-Jährigen natürlich zur Unzeit, dass Leistungsträger Luis Suarez verletzungsbedingt wohl für den Rest der Saison ausfällt.

Sogar über den Interimscoach wird in Spanien bereits spekuliert: Laut "Mundo Deportivo" soll Barças Junioren-Trainer Francisco Garcia Pimienta den Job übernehmen, ehe Xavi ihn im Sommer ablöst. Es würde nicht verwundern, sollte Valverde von selbst das Handtuch schmeißen. Das Vertrauen in seinen Arbeitgeber dürfte jedenfalls nicht mehr vorhanden sein. Bislang hat sich der Coach noch nicht zu den Gesprächen des Klubs mit Xavi geäußert.

las