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Wellenreuther will mehr - Willem-II-Keeper vor Wechsel?

Torhüter mit Willem II auf Erfolgskurs - Vertrag läuft aus

Wellenreuther will mehr: "Die wichtigste Entscheidung meiner Karriere"

Den Schritt in die Niederlande "werde ich nie bereuen": Timon Wellenreuther.

Den Schritt in die Niederlande "werde ich nie bereuen": Timon Wellenreuther. imago images

Bis hierhin ist der Plan voll aufgegangen. Timon Wellenreuther ist Stammtorhüter und hat als zuletzt notenbester Keeper der niederländischen Liga seine Spuren hinterlassen. Nicht zuletzt wegen seiner Nummer 1 hat Willem II Tilburg einen erstaunlichen Aufschwung zu verzeichnen. Im vergangenen Jahr erreichte der Klub sogar das Pokalfinale, im Halbfinale parierte der Deutsche gegen Alkmaar gleich drei Strafstöße im Elfmeterschießen. Erst im Endspiel gegen Branchenprimus Ajax Amsterdam musste sich Willem II mit 0:4 geschlagen geben.

Beste Hinserie der Klubgeschichte: "Wir spielen jedes Spiel, als wäre es das letzte"

Und in der aktuellen Saison läuft es so richtig, "wir haben die beste Hinserie der Vereinsgeschichte hingelegt", erzählt Wellenreuther, der sich aktuell mit dem Tabellenvierten der Niederlande im spanischen Marbella auf die Restsaison vorbereitet. "Wir spielen jedes Spiel, als wäre es das letzte. Wir geben und laufen unfassbar viel. Der Klub hat super Transfers getätigt und die Schwachstellen behoben."

Ein idealer Verlauf für die Nummer 1, um sich auf dem Transfermarkt zu positionieren, schließlich läuft Wellenreuthers Vertrag im Sommer aus. Nach drei Jahren in Holland soll dann der nächste Karriereschritt folgen. "Das wird die wichtigste Entscheidung in meiner Karriere sein, ich bin jetzt 24 geworden", sagt der gebürtige Karlsruher, der nach seiner Ausbildung beim KSC zum FC Schalke 04 wechselte, dort den Durchbruch aber nicht schaffte.

Wellenreuthers Zukunft: "Deutschland ist auf jeden Fall eine Option"

Über die Zwischenstation auf Mallorca entschied er sich für den Weg über die Niederlande. "Es war für mich schwer am Anfang, aber diese Entscheidung hat sich gelohnt. Es war mein Ziel, möglichst viel zu spielen und gute Leistungen abzuliefern, ich denke, das ist mir gelungen", so Wellenreuther. "Wir befinden uns in Gesprächen mit einigen Klubs, natürlich auch mit Willem II. Noch ist keine Entscheidung gefallen. Deutschland bleibt ein spannendes Ziel für mich und ist auf jeden Fall eine Option."

Das ist seine Entscheidung, ich kann sie nicht nachvollziehen.

Wellenreuther über Alexander Nübels Wechsel nach München

Natürlich verfolgt er auch seine Ex-Klubs in der Heimat. "Ich schaue mir schon noch Schalkes Spiele an, aber die meisten Ex-Kollegen sind weggegangen, Leroy Sané oder Thilo Kehrer sind richtig durchgestartet. Ab und zu haben wir noch Kontakt", verrät Wellenreuther. "Schalke ist wieder in der Spur, sie machen es richtig gut, der Trainer hat ein klares Konzept, das sieht man auch." Wenig Verständnis zeigt er für den Entschluss des Schalker Torhüterkollegen Alexander Nübel, zum FC Bayern München zu wechseln, "das ist seine Entscheidung, ich kann sie nicht nachvollziehen".

Wellenreuther sorgt sich um den KSC - sein Vater ist dort Präsident

Natürlich hat er auch seinen Stammverein Karlsruher SC fest im Blick, beim Zweitligisten ist schließlich sein Vater Ingo Vereinspräsident. "Sie sind gut gestartet und haben dann gut nachgelassen", registriert Wellenreuther, "es wird schwer, Dresden, Nürnberg werden kommen, das wird eng dieses Jahr." Für eine Rückkehr zum KSC ist es noch deutlich zu früh, "nein, das kommt derzeit noch nicht wieder infrage".

Auf diesem Weg war Willem II offenkundig genau der passende Zwischenschritt. "Es war die richtige Entscheidung, hierher zu gehen. Ein wichtiger Schritt für mich, den werde ich nie bereuen", versichert der frühere U-21-Nationaltorhüter. "Diese Zeit war sehr erfolgreich, das werde ich nie vergessen in meinem Leben."

Michael Pfeifer

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