Regionalliga

"Pele" Wollitz verlässt Energie Cottbus: Vertrag beim Tabellenführer aufgelöst

Trennung nach dreieinhalb Jahren

Vertrag aufgelöst: Wollitz verlässt Tabellenführer Cottbus

Claus-Dieter "Pele" Wollitz wird im neuen Jahr nicht mehr Trainer von Energie Cottbus sein.

Claus-Dieter "Pele" Wollitz wird im neuen Jahr nicht mehr Trainer von Energie Cottbus sein. imago images

"Die Verantwortlichen des FC Energie und Claus-Dieter Wollitz haben sich am Freitagmittag zusammengesetzt und sind dabei zu der Erkenntnis gekommen, den noch bis Sommer 2020 laufenden Vertrag per 31.12.2019 im beiderseitigen Einvernehmen aufzulösen", teilte der Nordost-Regionalligist mit.

Als Interimstrainer wird vorerst Nachwuchsleiter Sebastian König eingesetzt. Mit dem 3:1 über Hertha BSC II beendete der FCE am vergangenen Samstag aber ohnehin sportlich das Jahr 2019. Das nächste Pflichtspiel steht am 1. Februar 2020 auf dem Plan: Bei Rot-Weiß Erfurt beginnt für Cottbus die Restsaison nach der Winterpause.

Wollitz stieg zweimal mit Cottbus ab

Im April 2016 war Wollitz bei Energie Cottbus eingestiegen, hatte an den letzten fünf Spieltagen aber nicht mehr den Klassenerhalt in der 3. Liga geschafft. 2016/17 verpasste Wollitz mit dem früheren Bundesligisten als Regionalliga-Zweiter den direkten Wiederaufstieg. Ein Jahr später klapppte es mit der Rückkehr in die 3. Liga, als der FC Energie sich als Nordost-Meister in den Aufstiegsspielen gegen Flensburg durchsetzte (3:2, 0:0).

2018/19 konnte sich Cottbus als Neuling aber nicht in der 3. Liga halten, rutschte am letzten Spieltag auf den Abstiegsrang 17 ab. Spätestens seit diesem Abstieg war Wollitz bei Teilen des Präsidiums und des Verwaltungsrates umstritten, dennoch setzte er seine Arbeit in der aktuellen Saison erfolgreich fort: Cottbus ist seit 14 Ligaspielen ungeschlagen und führt die Tabelle der Regionalliga Nordost nach 19 von 34 Spieltagen mit zwei Punkten Vorsprung vor Lok Leipzig an.

Wollitz beklagte fehlendes Vertrauen

Atmosphärisch gab es aber einige Unstimmigkeiten, die Wollitz nach dem letzten Spiel im Jahr 2019 öffentlich auf der Pressekonferenz ansprach. "Ich kann nur gut arbeiten, wenn man mir vertraut. Dieses Gefühl hatte ich zuletzt nicht mehr", erklärte der 54-Jährige und sprach von "tiefen Wunden": "Da ist vieles zu Bruch gegangen."

Energie-Cottbus-Präsidium ging in Statement am Donnerstag von Wollitz-Verbleib aus

Der Verein reagierte auf "Spekulationen und öffentlich diskutierte Vorgänge" rund um die Frage einer möglichen Verlängerung des Wollitz-Vertrags über 2020 hinaus mit einer am Donnerstagabend verbreiteten Stellungnahme. Mit einem Ende Oktober unterbreiteten Verlängerungs-Angebot habe das Präsidium "Anerkennung, Respekt und das Vertrauen in die sportliche Kompetenz von Claus-Dieter Wollitz" dokumentiert, heißt es darin. Angenommen worden sei das Angebot nicht, in weiteren Gesprächen aber deutlich geworden, dass Wollitz seinen Vertrag bis Saisonende erfüllen werde.

"Alles Weitere wird über den Jahreswechsel hinaus final besprochen und nach endgültiger Entscheidungsfindung auf einer Pressekonferenz in der zweiten Januar-Woche kommuniziert werden", erklärte das Präsidium zudem - nicht einmal einen Tag später ist nun klar, dass Wollitz nicht mehr auf der Cottbuser Bank sitzen wird.

bru

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