Als die Vertragsauflösung mit Barletta am vergangenen Samstag bekannt gegeben wurde, stellte sich heraus, dass der Wechsel wegen einer Indiskretion fast geplatzt wäre. Nachdem die Offenbacher bereits am letzten Montag an die Bayern herangetreten waren, lautete der Stand am Donnerstagabend: "Keine Freigabe für Barletta aus Alzenau." Völlig verhärtet waren die Fronten nach einem Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, in welchem über die bevorstehende Verpflichtung Barlettas berichtet wurde. "Beide Seiten hatten absolutes Stillschweigen vereinbart. Dementsprechend waren wir massiv verärgert", berichtete Andreas Trageser. Die Quelle dieser Indiskretion dürfte sich im nahen Umfeld von Barletta bewegen. "Bei den Kickers und uns war nur ein ganz enger Kreis eingeweiht", so der Alzenauer Vereinsvorsitzende weiter.
Am Ende habe der Verein auch auf Bitten Barlettas hin "das Herz und nicht die Kaufmannsvernunft entscheiden lassen und ihm schließlich die Freigabe erteilt". Ausschlaggebend seien vor allem die Verdienste des Trainers für Bayern Alzenau gewesen, das über die Höhe der Ablöse und weitere Details keine Angaben machen will. Jedoch sei festgelegt worden, dass kein Alzenauer Spieler Barletta in der Winterpause zum OFC folgt.
Bommer und Oral gehören zu den unwahrscheinlichen Lösungen
Wie geht es nun weiter in Alzenau? Am Samstag (14 Uhr) kommt Aufstiegsaspirant TSV Steinbach Haiger in die Main-Echo-Arena. Dann leitet ein Interimstrainer-Trio die Mannschaft an. U-19-Coach Antonio Capriglione wird in Zusammenarbeit mit Kreso Ljubicic und Daniel Endres die Mannschaft coachen, das routinierte Spielerduo kümmert sich um die Trainingsleitung.
Zugleich sucht der Tabellen-12. nach einem neuen Chefcoach. "Wir suchen einen kreativen Trainer, der seine eigene Note reinbringt und die Mannschaft in einem begeisternden Stil spielen lässt", verriet Trageser. Gehandelt werden im Umfeld unwahrscheinliche Lösungen wie Rudi Bommer, Daniyel Cimen, Tomas Oral oder Daniyel Bulut. Auch die Verpflichtung eines Überraschungskandidaten ist nicht ausgeschlossen - genauso wenig wie eine zeitnahe Entscheidung.
