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UEFA-Präsident Ceferin will Abseitsregel ändern

Wegen Videobeweis

UEFA-Präsident Ceferin will Abseitsregel ändern

Emotionale Diskussion: Der Videobeweis legt auch hauchdünne Abseitspositionen offen.

Emotionale Diskussion: Der Videobeweis legt auch hauchdünne Abseitspositionen offen. picture alliance

Ceferin will nach der Einführung des Videobeweises in den europäischen Wettbewerben die Abseitsregel diskutieren. "Wenn man eine lange Nase hat, ist man heutzutage im Abseits", sagte Ceferin der britischen Zeitung "Daily Mirror". "Die Linien werden ja auch von den Videoassistenten gezeichnet. So gesehen ist es eine subjektive Zeichnung von objektiven Kriterien."

Letztes prominentes "Opfer" war Stuttgarts Stürmer Mario Gomez. Er erzielte gegen Sandhausen drei Tore und stand am Ende doch mit leeren Händen da, weil er jedes Mal hauchzart im Abseits gestanden hatte. "Das System im Moment ist einfach scheiße", ließ er seinem Ärger über den VAR Luft.

Das Spiel verändert sich. Und wir haben Angst, dass es sich zu sehr verändert.

UEFA-Präsident Aleksander Ceferin

Ceferin schlägt nun vor, eine Toleranz von zehn bis 20 Zentimetern einzuführen. "Wir werden das mit unserer Schiedsrichter-Abteilung diskutieren", sagte er. Damit reagierte Ceferin auf die Beschwerden von Fans und TV-Experten, trotz Einführung des VAR ("Video Assistant Referee") würden Abseitsentscheidungen nicht einheitlich getroffen. Allerdings würde die Einführung eines Toleranzbereiches das Problem wohl nur um einige Zentimeter verschieben.

Ceferin kündigte nach einer Tagung mit Toptrainern wie Jürgen Klopp vom FC Liverpool und Zinedine Zidane von Real Madrid außerdem an, das Thema Handspiel in Zukunft anzugehen. "Alle Top-Coaches unserer europäischen Team waren da, und unser Schiedsrichter-Chef Roberto Rosetti zeigt ein Handspiel. Er fragt: 'Handspiel, oder nicht?' Der halbe Raum sagt 'Ja'. Die andere Hälfte sagt 'Nein'. Also sag mir, wie eindeutig die Regel ist? Wir wissen es nicht."

tru