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"Widerwillig": Tottenham Hotspur reagiert auf Talfahrt und stellt Trainer Mauricio Pochettino frei

Tottenham ist bis auf Premier-League-Platz 14 abgerutscht

"Widerwillig": Spurs reagieren auf Talfahrt und stellen Trainer Pochettino frei

Hat mit den Spurs erst in diesem Jahr das Champions-League-Finale erreicht - und ist nun entlassen: Mauricio Pochettino.

Hat mit den Spurs erst in diesem Jahr das Champions-League-Finale erreicht - und ist nun entlassen: Mauricio Pochettino. imago images

Am späten Dienstagabend teilte Tottenham auf den offiziellen Vereinskanälen das mit, was in den Medien seit Tagen und Stunden immer heißer die Runde gemacht hatte: Die Spurs haben sich mit sofortiger Wirkung von Trainer Mauricio Pochettino getrennt. Auch die weiteren Mitglieder des Trainerstabs, darunter Jesus Perez, Miguel D'Agostino und Toni Jimenez, müssen ihre Posten räumen.

"Wir haben diesen Wechsel nur sehr widerwillig vorgenommen - und es ist keine Entscheidung, die der Vorstand weder auf die leichte Schulter genommen noch in Eile getroffen hat", wird dabei Tottenhams Vorstandsvorsitzender Daniel Levy in der Meldung zitiert. Der Schritt sei "im besten Interesse des Klubs" vollzogen worden. "Bedauerlicherweise waren die Ergebnisse in der Liga am Ende der letzten Saison und am Anfang dieser Saison äußerst enttäuschend."

Unter anderem setzt es ein 2:7 gegen Bayern München

Mauricio Pochettino ist nicht mehr Trainer von Tottenham Hotspur.

Mauricio Pochettino muss Abschied nehmen von Tottenham. imago images

In der Tat warf die sportliche Form des Teams um Kapitän Harry Kane oder den ehemaligen Bundesliga-Profi Heung-Min Son (HSV, Leverkusen), das vor wenigen Monaten noch im Finale der Champions League gestanden (0:2 gegen Liverpool) und sich mit Premier-League-Rang 4 erneut für die Königsklasse qualifiziert hatte, immer mehr Fragen auf: Nach einem ordentlichen Start (u.a. 2:2 gegen Meister Manchester City) setzte es in der CL ein deftiges 2:7 gegen Bayern München (damals noch mit Niko Kovac) oder in der Liga ein 0:3 bei Brighton & Hove Albion. Aktuell warten die Londoner gar seit fünf Premier-League-Partien auf einen Dreier (drei 1:1, zwei Niederlagen).

Das alles kostete dem argentinischen Trainer letztlich den Job. Pochettino, früherer Abwehrmann von Espanyol Barcelona, Paris Saint-Germain und Girondins Bordeaux sowie ehemaliger Coach von Espanyol und Southampton, hatte die Spurs seit Mai 2014 betreut und im Schnitt ganze 1,84 Punkte pro Partie geholt. Seine eindrucksvolle Bilanz mit Tottenham (kein Titel), die den Coach auch immer wieder mit anderen Klubs in Verbindung bringt - und ihm sicherlich in der Zukunft eine weitere Tür öffnen könnte: Platz 5 2015, Rang 3 und die Champions-League-Qualifikation 2016, Platz 2 und die damit verbundene Vize-Meisterschaft 2017, Rang 3 2018 und Platz 4 nach der Saison 2018/19.

"Denkwürdige Momente mit Mauricio"

Der Vertrag des 47-Jährigen, der in diesem Jahr bei der Wahl zum FIFA-Welttrainer des Jahres hinter Sieger Jürgen Klopp (Liverpool) und Pep Guardiola (ManCity) gelandet war, wäre in London eigentlich noch bis zum 30. Juni 2023 gelaufen. Der Vorstand von Tottenham müsse aber diese schwere Entscheidungen treffen, so Boss Levy. Und diese sei angesichts "der denkwürdigen Momente mit Mauricio" umso schwerer gewesen.

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