EM

Beim 33. Anlauf: Pukkis "Kindheitstraum" sorgt in Finnland für Partylaune

Skandinavier schaffen Historisches

Beim 33. Anlauf: Pukkis "Kindheitstraum" sorgt in Finnland für Partylaune

Geschafft! Teemu Pukki (r.) & Co. schreien ihre Freude über die EM-Qualifikation heraus.

Geschafft! Teemu Pukki (r.) & Co. schreien ihre Freude über die EM-Qualifikation heraus. picture alliance

Leverkusens Keeper Lukas Hradecky hatte sich schon vor dem Spiel optimistisch gezeigt: "Die Menschen haben so lange auf diesen Moment gewartet." Und der Moment kam, nach dem Schlusspfiff stürmten unzählige Fans auf den Rasen und jubelten mit ihren Lieblingen über den historischen Erfolg. Und sehr schnell trug das finnische Team seine Freude über die erste Teilnahme an einer EM nach draußen: "Wir haben davon geträumt, seit wir 1938 erstmals an der WM-Qualifikation teilgenommen haben. Der Traum von Generationen ist wahrgeworden", jubelte die Mannschaft auf ihrem offiziellen Twitter-Account. "Nächsten Sommer wird ganz Finnland Party machen wie NIEMALS zuvor."

Gefeiert wurde natürlich sogleich: Nicht nur auf dem Rasen, sondern überall im Land wurden in der Nacht zum Samstag finnische Flaggen geschwenkt und Freudentränen vergossen. Die Anhänger feierten das historische Ereignis auch auf einem zentralen Platz in Helsinki. Im Überschwang der Freude war auch die Statue Havis Amanda, an der die Finnen vor sechs Monaten bereits den Titel bei der Eishockey-WM bejubelt hatten, vor Klettereinheiten der berauschten Fans nicht sicher.

32 vergebliche Anläufe

Der Jubel ist verständlich, beendete Finnland doch eine lange, lange Durststrecke: Über 80 Jahre lang hatten die Skandinavier vergeblich versucht, sich für eine Welt- oder Europameisterschaft zu qualifizieren, waren 32-mal in Serie gescheitert.

Es war verdammt schwer, ich war noch nie so aufgeregt.

Teemu Pukki

Dass es diesmal geklappt hat, ist zu großen Teilen Teemu Pukki zu verdanken, der neun der 15 finnischen Tore in der EM-Qualifikation erzielte. Der Ex-Schalker, der mittlerweile beim Premier-League-Schlusslicht Norwich City spielt, traf natürlich auch gegen Liechtenstein. Nach Jasse Tuominens Führungstor (21.) legte der Goalgetter im zweiten Durchgang doppelt nach (64., Elfmeter, 75.). "Es war verdammt schwer, ich war noch nie so aufgeregt", sagte Pukki, für den sich ein "Kindheitstraum" erfüllte, nach dem Schlusspfiff: "Das war ein einzigartiges Spiel."

Zwar wäre die Qualifikation, die mit 18 Punkten hinter Italien (27) auf Platz zwei gelang, aufgrund der Resultate der Konkurrenz auch im Falle einer Pleite gegen Liechtenstein in trockenen Tüchern gewesen. Das EM-Ticket mit einem Sieg zu lösen, war aber sicherlich ungleich schöner.

jch