Eishockey

DEB-Auswahl verpasst Turniersieg denkbar knapp

Eidgenossen schnappen sich den Pokal

DEB-Auswahl verpasst Turniersieg denkbar knapp

Machte beim Deutschland Cup auf sich aufmerksam: Nürnbergs Daniel Fischbuch.

Machte beim Deutschland Cup auf sich aufmerksam: Nürnbergs Daniel Fischbuch. imago images

Toni Söderholm war - wie auch die Kontrahenten - mit einem jungen, eher unerfahrenen Kader angetreten. Sinn und Zweck war es, sich gegen Nationen mit unterschiedlichen Spielweisen zu testen und auch potenzielle Kandidaten für die WM 2020 in der Schweiz zu sichten.

Die DEB-Auswahl war mit einem überraschenden 4:3-Sieg gegen Russland gestartet, zog dann aber gegen die Schweiz den Kürzeren (3:4 nach Verlängerung). Nachdem die Eidgenossen der Sbornaja am Sonntagnachmittag unterlagen, hatte die Söderholm-Truppe das Schicksal im Spiel gegen die Slowakei in der eigenen Hand: Gold oder Silber?

Eders Einzelaktionen bringen Deutschland in Front

Andreas Eder, der auf Leihbasis vom EHC Red Bull München zu den Thomas Sabo Ice Tigers gewechselt war, brachte die DEB-Auswahl bereits früh in Führung. Eder hielt in Zusammenarbeit mit Eisbären-Verteidiger Jonas Müller die Scheibe nach dem Bully in der gegnerischen Zone und forcierte daraufhin einen Puckverlust. Gedankenschnell sicherte sich Eder die Scheibe, ging mit Tempo in Richtung Tor und verwandelte aus dem Slot halbhoch in die kurze Ecke (7.).

Im Mitteldrittel legte der 23-Jährige dann nach und markierte seinen zweiten Treffer des Spiels - inmitten einer slowakischen Druckphase. Eder machte sich von der eigenen blauen Linie auf die Reise, zog im gegnerischen Drittel quer, ließ dabei noch einen Gegenspieler verwundert stehen und netzte schließlich zum 2:0 ein (29.). Wenig später musste sich auch Mathias Niederberger im DEB-Kasten geschlagen geben. Die Slowakei schlug Profit aus ihrer Überlegenheit und verkürzte durch eine Koproduktion der Zwillingsbrüder Sukel. Jakub klaute Ugbekile hinter dem deutschen Gehäuse das Hartgummi vom Schläger und spielte kurzerhand den Pass vor das Tor. Dort lauerte Bruder Matus, der gnadenlos vollstreckte und den Anschlusstreffer erzielte (33.).

DEB wirft alles in die Waagschale und geht "leer" aus

Deutschland schaffte es nicht, noch einen draufzusetzen und musste in der Schlussphase sogar noch den Ausgleich hinnehmen. Mislav Rosandic egalisierte für die Slowakei (56.). Nach dem 2:2 drehten die Gäste noch mal auf und hatten die Chance auf den vorzeitigen Sieg, aber Niederberger behielt gegen David Griger die Oberhand (58.). Toni Söderholm wusste, dass für den ersten Platz ein Sieg nach regulärer Spielzeit vonnöten war und nahm Niederberger folglich für einen sechsten Feldspieler vom Eis - volles Risiko. Der Plan ging nicht auf - im Gegenteil: Peter Zuzin lief in den letzten Sekunden auf den leerstehenden Kasten zu und schob ein - allerdings zu spät, die Zeit war bereits abgelaufen und die deutsche Platzierung somit besiegelt. In der Overtime kam Zuzin dann doch noch zum Torerfolg und bescherte der Slowakei den Extrapunkt - 2:3 (63.).

Somit musste sich die deutsche Nationalmannschaft hinter den Eidgenossen (sechs Punkte) einordnen und verpasste den Turniersieg nur denkbar knapp (fünf Punkte). Favorit Russland beendete den Deutschland Cup auf Rang drei (vier Punkte), die Slowakei als Schlusslicht (drei Punkte).

phb