DFB-Pokal

Roses Erkenntnis: Auch die Dreierkette funktioniert

Kramer und Bensebaini die neuen Sorgenkinder

Roses Erkenntnis: Auch die Dreierkette funktioniert

Beweist beachtliche Flexibilität: Mönchengladbachs Trainer Marco Rose.

Beweist beachtliche Flexibilität: Mönchengladbachs Trainer Marco Rose. imago images

Ein entscheidender Anstoß für die Systemmodifizierung dürfte das erste Duell mit dem BVB (0:1) knapp zwei Wochen zuvor gewesen sein. Da hatte Rose im Laufe der zweiten Hälfte auf eine Dreierkette umgestellt, und das Ergebnis konnte sich durchaus sehen lassen. Die Mannschaft baute in der Folgezeit gehörig Druck auf, erspielte sich gute Tormöglichkeiten und war - auch wenn der Ball am Ende nicht mehr über die Linie ging - nah dran am 1:1-Ausgleich.

Auch weitere Aspekte machten die Dreierkette zu einer interessanten Option. Dortmunds Stärken im Spiel durchs Zentrum, die komplizierte Personalsituation aufgrund der vielen Ausfälle, auch der Gedanke, mit dem zweikampfstarken, dynamischen Abräumer Denis Zakaria zwischen Nico Elvedi und dem 19-jährigen Youngster Jordan Beyer noch mehr Stabilität im Abwehrzentrum zu erlangen.

Hofmann: "Unsere Idee ist eigentlich voll aufgegangen"

Der Plan ging lange Zeit auf. Dortmund verbuchte bis zum 1:1-Ausgleichstreffer nur eine einzige nennenswerte Tormöglichkeit: Einen Distanzschuss von Thorgan Hazard, der die Latte traf (29. Minute). "Vor allem gegen den Ball war es eine sehr starke Leistung", sagte Marco Rose. "Wir waren nicht brillant, aber wir haben gut verteidigt. Wir waren die bessere Mannschaft, Dortmund ist nicht viel eingefallen", erklärte Sportdirektor Max Eberl. Und Jonas Hofmann befand: "Unsere Idee ist eigentlich voll aufgegangen. Wir wollten bei Dortmunder Ballbesitz schnell Druck aufbauen, sodass sich der BVB nicht durch das Mittelfeld kombinieren kann. Wir haben auch kaum zwingende Möglichkeiten zugelassen. Am Ende hat uns vielleicht nur ein bisschen die Cleverness gefehlt, um das Spiel für uns zu entscheiden."

Rose beweist beachtliche Flexibilität

Es ist bekannt, dass Rose eigentlich das 4-4-2-System mit Mittelfeldraute favorisiert. Doch er ist kein Trainer, der einer Mannschaft eine feste Grundordnung überstülpt, sondern auf Gegebenheiten reagiert. In der ersten Saisonphase beweist er dabei eine beachtliche Flexibilität. 4-4-2 mit Raute, 4-2-3-1, 4-3-3 oder die Dreierkette - die Borussen überzeugen mit Variantenreichtum. Zu den Stärken der Fohlen zähle unter anderem, dass sie "mehrere Systeme spielen können", meinte am Mittwochabend Dortmunds Trainer Lucien Favre.

Man darf also gespannt sein, welche Überlegungen Rose für das anstehende Auswärtsspiel bei Bayer Leverkusen anstellen wird. Sicherlich wird das Ergebnis auch wieder davon abhängen, welche Spieler ihm zur Verfügung stehen. Neue Sorgenkinder sind Christoph Kramer und Ramy Bensebaini. Kramer fehlte in Dortmund aufgrund einer Grippe, beim Mittelfeldspieler müsse man schauen, "wie schnell das Fieber weggeht und wie schnell er wieder belastungsfähig ist", sagte Rose. Bei Bensebaini, der gegen Dortmund früh ausgewechselt wurde, dürfte es sich um eine Muskelverletzung handeln. Die Diagnose gab die Borussia bisher nicht bekannt.

Jan Lustig

Bilder zur Partie Borussia Dortmund - Bor. Mönchengladbach