Champions League

Champions League: RB Leipzig schafft gegen Zenit St. Petersburg die Wende - Abgezocktes Inter Mailand schlägt Borussia Dortmund

Champions League, 3. Spieltag

Leipzig schafft die Wende - Abgezocktes Inter schlägt Dortmund

Geballte Faust: Lautaro Martinez und Roberto Gagliardini (r.).

Geballte Faust: Lautaro Martinez und Roberto Gagliardini (r.). Getty Images

Gruppe F: Inter Mailand zu clever für Borussia Dortmund

Nach Jahren der Tristesse hat sich Inter Mailand bei den europäischen Top-Klubs zurückgemeldet. In Italien gelten die Nerazzurri als Herausforderer Nummer 1 von Serienmeister Juventus - und auch in der Champions League will Inter eine wichtige Rolle spielen. Das bekam Borussia Dortmund am Mittwoch zu spüren. In San Siro nutzte Martinez gleich die erste Chance, um die Hausherren in Führung zu bringen (22.). Danach bauten die Italiener einen Sperriegel rund um ihren Strafraum auf und machten dem BVB, bei dem das Fehlen von Reus spürbar war, das Leben sehr schwer. Lediglich Sancho hatte kurz vor der Halbzeit einen gefährlichen Abschluss, scheiterte jedoch an Keeper Handanovic (45.+2). Auch in Hälfte zwei tat sich die Borussia schwer, fand keine Lücken in der stabilen italienischen Deckung. Inter war besser und gewann am Ende sogar mit 2:0: Bürki konnte zwar noch einen Strafstoß von Martinez parieren (82.), war bei Candrevas exzellentem Konter letztlich aber machtlos (89.).

Im zweiten Spiel der Gruppe F tat sich der FC Barcelona bei Slavia Prag überraschend schwer - und das trotz eines frühen Treffers von Messi (3.). Die Tschechen machten fehlende individuelle Klasse durch Lauf- und Zweikampfbereitschaft wett - und kamen nach Wiederanpfiff sogar zum verdienten Ausgleich (Boril, 50.). Die Überraschung blieb dennoch aus, weil Olayinka ein unglückliches Eigentor unterlief (57.). Die Katalanen gewannen folglich mit 2:1 und schoben sich auf Platz 1 der Tabelle vor.

Gruppe E: Klare Sache für Liverpool - Wildes Spiel in Salzburg

Während der FC Liverpool in der Liga zuletzt beim 1:1 bei Manchester United erstmals in dieser Saison eine Kröte schlucken musste, tat sich der Titelverteidiger in der Champions League sowohl in Neapel (0:2) als auch gegen Salzburg (4:3) schwer. Das war auch in Genk zunächst nicht anders, wenngleich Oxlade-Chamberlain die Reds sehr früh in Führung brachte (2.). Insgesamt zeigte sich Liverpool defensiv wenig souverän und hatte auch offensiv Luft nach oben. Die Belgier hatten sogar einige Chancen, um auszugleichen, taten das aber nicht - und standen letztlich mit leeren Händen da. Oxlade-Chamberlain machte schließlich nach Wiederanpfiff mit einem Traumtor alles klar (57.) - es war übrigens der 200. Champions-League-Treffer der Reds. Mané (77.), Salah (87.) sowie Genks Odey (88.) sorgten noch für den 4:1-Endstand.

Ein flottes Spiel sahen die zahlreichen Zuschauer in Salzburg, wo Neapel zu Gast war. Nachdem Haalands vermeintliches 1:0 nach TV-Sichtung wegen Abseits zurückgenommen worden war (8.), brachte Mertens die Gäste aus Italien mit einem tollen Schrägschuss unter die Latte in Führung (17.). Doch Salzburg bewies Moral und kam per Strafstoß (Malcuit an Hwang) durch Haaland noch vor der Pause zum Ausgleich (41.). Nach einer Stunde wurde das Spiel wild: Zuerst schnürte Mertens seinen Doppelpack (64.), ehe Haaland (72.) nachzog und Insigne (73.) die Neapolitaner umgehend wieder in Front brachte - drei Tore in neun Minuten, das hatte was. Weitere Treffer kamen dann aber nicht mehr hinzu. Napoli (7 Punkte) führt die Tabelle vor Liverpool (6), Salzburg (3) und Genk (1) an.

Gruppe G: Sabitzer sorgt für Wende in Leipzig - Benfica hilft RB

Freude pur: Marcel Sabitzer und Konrad Laimer (r.) beim Torjubel.

Freude pur: Marcel Sabitzer und Konrad Laimer (r.) beim Torjubel. imago images

Leipzig wäre gegen Zenit am frühen Abend beinahe ein Blitzstart gelungen, hätte St. Petersburgs Torhüter Kerzhakov einen Laimer-Schuss nicht noch an die Latte gelenkt (1.). Ungeachtet dessen agierte RB in der Folge dominant, drückte aufs Tempo, war aber nicht wirklich zwingend. Das Tor machten die Russen: Rakytskyy drosch das Leder aus 25 Metern fulminant in die Maschen zum 1:0 (25.). Leipzig antwortete auf den Rückstand mit wütenden Angriffen und vergebenen Chancen. Erst nach dem Seitenwechsel und einer Steigerung belohnten sich die Sachsen: Nach sehenswerter Kombination vollstreckte Laimer gekonnt ins lange Eck zum 1:1-Ausgleich (49.). Leipzig hatte Blut geleckt, wollte mehr und drehte das Spiel auf besonders sehenswerte Art und Weise: Sabitzer vollendete per Dropkick mit einem wunderbaren Diagonalschuss genau in den linken Winkel - ein Treffer der Marke "Tor des Monats" (59.). Das reichte dann auch, um den ersten Heimsieg in der laufenden CL-Saison einzufahren und damit zugleich Platz eins in Gruppe G zu erobern.

Dazu kam es, weil Benfica am Abend zu Hause gegen das kriselnde Olympique Lyon - nur ein Sieg aus den letzten 10 Pflichtspielen - mit 2:1 schlug. Rafa traf bereits nach vier Minuten für die Portugiesen, die sich danach auf Ergebnisverwaltung konzentrierten. Die Strafe dafür folgte durch Depay (70.), dessen Ausgleich aber nicht lange Bestand hatte: Pizzi bescherte den Adlern in der 85. Minute den 2:1-Siegtreffer.

Gruppe H: Batshuayi verhindert Nullnummer - Lille sticht spät

In Amsterdam lieferten sich Ajax und der FC Chelsea von Beginn an ein offenes, ausgeglichenes und unterhaltsames Duell. Chancen gab es dabei einige, Tore wollten allerdings zunächst nicht fallen. Nach 38 Minuten traf schließlich Promes für die Gastgeber, sein Treffer wurde jedoch nach Sichtung der TV-Bilder wegen einer hauchdünnen Abseitsposition zurückgenommen. In Hälfte zwei hatte dann auch noch Alvarez Pech, als er den Pfosten traf (60.). Weil auch Chelsea vorne Durchschlagskraft vermissen ließ, roch es lange nach einer Nullnummer. Dazu kam es aber nicht, weil Pulisic nicht entscheidend attackiert wurde und Batshuayi kompromisslos den 1:0-Siegtreffer markierte (86.). Chelsea zog durch den zweiten Sieg im dritten Spiel nach Punkten in Gruppe H mit Ajax gleich.

Am Abend hätte sich der FC Valencia beinahe hinzugesellt. Die Spanier führten nämlich in Lille trotz eines über weite Strecken pomadigen Auftritts dank Cheryshevs Treffer (63.) mit 1:0, doch in der Nachspielzeit schlug Ikoné (90.+5) für die Franzosen zu und sicherte seinem Team zumindest einen Punkt - dennoch blieb Lille auch auch im 14. Europapokalspiel in Folge sieglos.

drm