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"Wir wollen sportliche Schlagzeilen schreiben"

Interview mit Argirios Giannikis

"Wir wollen sportliche Schlagzeilen schreiben"

Hofft einen zweiten Saisonstart in Griechenlands Super League 2: Argirios Giannikis.

Hofft einen zweiten Saisonstart in Griechenlands Super League 2: Argirios Giannikis.

Herr Giannikis, wie gestaltet man als Trainer eine Saisonvorbereitung, die sich über mehr als drei Monate zieht?

Es ist natürlich nicht einfach, aber wir sind flexibel. Wir sind am 17. Juli in die Saisonvorbereitung gestartet im Glauben, dass die Saison Ende August beginnt. Die Belastungssteuerung und Trainingsintensität gestalten sich schwierig, letztlich auch die Mannschaftsführung. In diesem Zeitraum haben wir viel gegen Erst- und Zweiligisten getestet. Es ist keine einfache Situation, aber noch klappt alles.

Nun soll am kommenden Wochenende nach wochenlanger Pause endlich der zweite Spieltag stattfinden. Sind Sie mit Ihrem Team bereit?

Wir können es kaum erwarten, endlich in Spielrhythmus zu kommen. Momentan gibt es eine mündliche Vereinbarung, wonach der TV-Vertrag noch in dieser Woche unterschrieben werden soll. Zudem wissen wir noch nicht, an welchen Tag wir spielen werden, was mit der TV-Übertragung zusammenhängt. Aber wir hoffen, dass wir bald für sportliche Schlagzeilen sorgen.

Was sind Ihre Saisonziele mit PAS Ioannina?

PAS ist ein Traditionsverein mit vielen Anhängern und somit auch mit hohen Ansprüchen. Am direkten Wiederaufstieg als Ziel führt kein Weg vorbei. Unser Hauptkonkurrent Apollon verfügt zwar über größere finanzielle Mittel, doch wir versuchen es mit der guten Mentalität im Team zu kompensieren. Beim bisher einzigen Ligaspiel bei Panachaiki (1:1, Anm. d. Red.) hatten wir trotz Unterzahl jederzeit die Spielkontrolle und mehr als genug Großchancen, um zu gewinnen. Im Pokal empfangen wir in der 2. Runde Veria und wollen erneut weiterkommen.

Wie kann man sich das Niveau im Vergleich zu Deutschland vorstellen?

Die Topteams, die um den Aufstieg mitspielen wollen, hätten in Deutschland gutes Drittliganiveau. Es hakt meist an der Infrastruktur. Man merkt auch die fehlende Basisausbildung bis zur U 15, die man nicht immer im Alltag voranbringen kann. Da sind die Topnationen dem griechischen Fußball weit voraus.

Und wie steht es mit der Super League 1: Hat die Verkleinerung auf 14 Vereine qualitativ etwas gebracht?

Noch sind keine Veränderungen zu erkennen, da die Saison noch ziemlich jung ist. Die Topteams Olympiakos, PAOK und AEK können europäisch mithalten und sind auf einem sehr guten Level. Innerhalb der Liga gibt es große Unterschiede. Es fehlt die Ausgeglichenheit und die Balance. Man hat zuletzt auch in der Champions League gesehen, wie schwer sich Tottenham in Piräus tat (2:2, Anm. d. Red.).

Apropos Olympiakos: Wird es für den FC Bayern am Dienstagabend ein Spaziergang?

Nein, Olympiakos ist vor allem daheim ein sehr ernstzunehmender Gegner. Sie verfügen über Qualität und spielen mit sehr großer Leidenschaft. So könnten sie den Qualitätsunterschied zu den Bayern verkleinern. Zudem haben sie mit Pedro Martins einen Trainer, der schon in der vergangenen Saison eine klare Spielidee hatte. Obwohl Olympiakos die Meisterschaft verpasst hat, durfte er weitermachen, was bei Olympiakos nicht selbstverständlich ist. Die Bayern sollten den Gegner nicht unterschätzen.

Interview: Georgios Vavritsas