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Neuer: Kein Gedanke an Karriereende

Mit Gündogan gegen Estland

Neuer: Kein Gedanke an Karriereende

Denkt noch nicht ans Aufhören: DFB-Torwart Manuel Neuer.

Denkt noch nicht ans Aufhören: DFB-Torwart Manuel Neuer. picture-alliance

Aus Tallinn berichtet Oliver Hartmann

"Wir dürfen uns keine Punktverluste mehr leisten", betonte Bundestrainer Joachim Löw nach der Ankunft in Tallinn. Denn der Dreikampf an der Spitze der EM-Qualifikationsgruppe C mit den gleichfalls zwölf Punkte aufweisenden Niederlanden und den überraschend konstanten Nordiren erlaubt in der Tat keinen Ausrutscher.

Spielersteckbrief Neuer
Neuer

Neuer Manuel

Spielersteckbrief Gündogan
Gündogan

Gündogan Ilkay

Spielersteckbrief ter Stegen
ter Stegen

ter Stegen Marc-André

Mit einem Sieg würde die DFB-Auswahl vor dem Gruppenfinale mit den beiden Heimspielen gegen Weißrussland (am 16. November in Mönchengladbach) und Nordirland (am 19. November in Frankfurt) ihre gute Ausgangsbasis für einen der beiden ersten Plätze, die für die Direktqualifikation nötig sind, festigen.

Wir haben uns ganz normal unterhalten, wie es immer der Fall war.

Manuel Neuer

"Ich erwarte eine hochkonzentrierte Vorstellung. Wir brauchen gegen solche Mannschaften eine gute Raumaufteilung und ein schnelles Passspiel. Und dazu brauchen wir bewegliche Offensivakteure", sagte Kapitän Manuel Neuer, der anstelle von Marc-André ter Stegen wieder ins Tor zurückkehren wird. Das in den letzten Wochen medial überdimensional beleuchtete Klima zwischen Platzhirsch und Herausforderer bezeichnete Neuer als "Top-Verhältnis wie immer". Deshalb habe es in den vergangenen Tagen auch keine Notwendigkeit für eine "tiefe Aussprache" gegeben: "Wir haben uns ganz normal unterhalten, wie es immer der Fall war." Auch hinsichtlich der Spekulationen um seine Zukunft über die EM 2020 hinaus fand der 33-Jähige deutliche Worte: "Ich fühle mich wohl, bin fit und bringe gute Leistungen. Ich denke nicht über ein Karriereende nach."

In der kleinen, aber schmucken "A. Le Coq-Arena" fehlen Löw zwar immer noch zwölf verletzte Spieler, aber gegenüber dem Argentinien-Test hat sich der Handlungsspielraum des Bundestrainers wieder vergrößert. Die zuletzt angeschlagenen Marco Reus, Ilkay Gündogan und Timo Werner meldeten sich zum Abschlusstraining am Samstag allesamt einsatzbereit, sodass Löw aus einem insgesamt 19-köpfigen Kader wählen kann. "Das reicht für das Spiel morgen allemal, die Positionen sind gut besetzt", meint Löw und stattete Taktgeber Gündogan schon mal vorab mit einer Einsatzgarantie aus: "Er wird von Anfang an spielen."

Lediglich in der Innenverteidigung hat er nach dem erneuten Ausfall von Hertha-Abwehrspieler Niklas Stark nur zwei gelernte Alternativen, Niklas Süle und der nachnominierte Freiburger Robin Koch bieten sich da an. Löw lobte zwar die Darbietung von Aushilfs-Verteidiger Emre Can gegen Argentinien, betonte aber zugleich, dass der Mittelfeldspieler seine wenigen Abwehr-Erfahrungen ausschließlich in einer Dreierreihe machte. In Tallinn wird der Bundestrainer aber voraussichtlich mit einer Viererkette operieren.

Löw fordert Seriosität

Einen Kantersieg wie beim 8:0 im Hinspiel vor drei Monaten ist nicht zu erwarten, zumal sich die Nummer 102 der Weltrangliste durch einen nach dem Mainz-Debakel erfolgten Trainerwechsel etwas stabilisiert haben und beim 0:0 in Weißrussland am Mittwoch ihren ersten Punkt in der laufenen EM-Ausscheidung holten. "Dieses Spiel muss über Seriosität gewonnen werden", forderte Löw.

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