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Serge Gnabry widerspricht Joachim Löw: "Wenn ich drei Spiele kacke spielen würde..."

Drei DFB-Akteure auf einer speziellen PK

Gnabry widerspricht Löw: "Wenn ich drei Spiele kacke spielen würde..."

Mann der Stunde: Serge Gnabry.

Mann der Stunde: Serge Gnabry. Getty Images

"Muss man als Profi schlau sein?". Die Pressekonferenz im Dortmunder Fußballmuseum begann, nun ja, anders. Kinder, die per Gewinnspiel auserkoren worden waren, durften Marco Reus, Kai Havertz und Serge Gnabry auf dem Podium Fragen stellen; unter anderem über Vorbilder, Rituale vor Spielen oder FIFA-Duelle innerhalb der Nationalmannschaft (Spoiler: Reus hat gegen Havertz verloren).

Als es 19 Minuten später mit der "richtigen" Fragerunde begann, wurde Serge Gnabry gleich mal deutlich. "Mich nervt das Ernährungsthema", sagte der Mann vom FC Bayern, angesprochen auf eine Frage nach seiner manchmal veganen, manchmal nicht veganen Ernährung - weil er laut einem Journalisten ja gerade abgehe "wie eine Rakete". "Ich lebe und das reicht."

Und noch was nervt Gnabry: Thomas Müller. Also nicht Müller selbst, sondern die Debatte um Müllers Zukunft. "Ohne Thomas Müller wäre es bei Bayern schwer vorstellbar", erklärte er vorab und schob dann nach. "Man muss nicht immer etwas Größeres daraus machen, als es ist." Und: "Man muss nicht die ganze Zeit dumm rumfragen." Also weiter im Text.

Gnabry ist eben einfach "locker und lässig drauf"

Gnabry ist ohne Zweifel der Mann der Stunde, ob für die Nationalmannschaft oder den FC Bayern. Er sei einfach "locker und lässig drauf", begründete der 24-Jährige sein Formhoch. Im Test gegen Argentinien hatte Gnabry ein Tor und eine Vorlage beigesteuert, war zusammen mit Lukas Klostermann bester Deutscher (kicker-Note 2) und steht nach elf Einsätzen im DFB-Dress bei zehn Toren.

Von Joachim Löw hatte es zur Belohnung schon in der vergangenen Länderspielphase die Einsatzgarantie gegeben, aber "ich sage mal so", entschleunigte Gnabry nun, "in jedem Spiel gehe ich raus und versuche, mein Bestes zu geben." Auch er müsse sich immer wieder neu beweisen. "Wenn ich drei Spiele kacke spielen würde, würde auch ein anderer die Chance bekommen."

Gnabry glaubt: "Sie werden es uns so schwer wie möglich machen"

Seine nächste Chance wartet schon am Sonntagabend in Estland (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de). Das Hinspiel hatte Deutschland locker mit 8:0 gewonnen, zweimal traf Gnabry. Trotzdem warnte der gebürtige Stuttgarter (wie sich das eben gehört): "Wir wissen, dass wir den Gegner dort nicht unterschätzen dürfen", fing er an. Estland würde versuchen, vor eigenem Publikum ein Tor zu schießen. "Sie werden es uns so schwer wie möglich machen."

Deshalb ginge es in der ersten halben Stunde - also in jenen 30 Minuten, in denen Deutschland im Hinspiel schon viermal getroffen hatte - darum, "Vollgas zu geben" und "die Nuss zu knacken".

mkr

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