"Es waren zwei spannende und außergewöhnliche Spiele mit einem historischen Ereignis", sagt Nagelsmann im Rückblick. Tatsächlich gelang seinem damaligen Team im Rückspiel ein Novum in der Geschichte der Champions League, als es in Unterzahl einen 0:2-Rückstand noch aufholte: "Leider hat's niemanden interessiert, weil es uns nichts gebracht hat." Hoffenheim schied nach der Gruppenphase aus, Lyon zog ins Achtelfinale gegen den FC Barcelona ein.
Die K.o.-Runde zu erreichen, ist diesmal auch das erklärte Ziel der Leipziger, mit einem Sieg am Mittwoch gegen die seit sieben Pflichtspielen sieglosen Franzosen soll nach dem Auftakterfolg bei Benfica Lissabon die Tabellenführung verteidigt werden. Dass beim Tabellenelften eine düstere Krisenstimmung herrscht, wurde auch bei der Pressekonferenz am Dienstag mit Trainer Sylvinho und Verteidiger Marcelo offenkundig. Nagelsmann warnt indes eindringlich davor, den angezählten Kontrahenten auf die leichte Schulter zu nehmen. "Es ist immer gefährlich, wenn eine Mannschaft mit dem Rücken zur Wand steht. Letztlich liegt es an uns, mit welcher Haltung und Aggressivität wir ins Spiel gehen", so der Coach, der zudem darauf verweist, dass Olympique Lyon das letzte Heimspiel gegen Nantes nie und nimmer mit 0:1 hätte verlieren dürfen: "Da müssen sie eigentlich sechs Tore schießen."
Die eigene 1:3-Pleite gegen Schalke ist laut Nagelsmann abgehakt. Bis auf die Langzeitverletzten Hannes Wolf, Tyler Adams und Kevin Kampl seien alle Spieler "frisch und wach", auch Neuzugang Patrik Schick. Der Tscheche, bislang wegen Sprunggelenksproblemen kein Thema, brennt auf seine RB-Premiere. Ob ihn Nagelsmann jedoch schon am Mittwoch von der Leine lassen wird, ist eher fraglich. "Wir müssen schauen, wie er das Training verkraftet hat. Und wir müssen gut abwägen, ob es Sinn macht, er hatte bislang nur wenige Trainingseinheiten", gab sich Nagelsmann eher reserviert.
