Regionalliga

SG Wattenscheid kann Insolvenzverfahren eröffnen - Abzug von neun Punkten wäre die Folge

Abzug von neun Punkten wäre die Folge

SG Wattenscheid kann Insolvenzverfahren eröffnen

Welcher Ligenfußball macht in der Saison 2020/21 in der Wattenscheider Lohrheide Station?

Welcher Ligenfußball macht in der Saison 2020/21 in der Wattenscheider Lohrheide Station? picture alliance

Eine Prüf- und Sicherungsphase durch Insolvenzverwalterin Anja Commandeur kam zu dem Ergebnis, dass die SG Wattenscheid zum 1. Oktober das Insolvenzverfahren eröffnen kann.

"Ich wäre froh, wenn es so laufen würde. Das wäre gut so", sagte Wattenscheids Aufsichtsratsmitglied und Finanzchef Josef Schnusenberg der dpa. Die Eröffnung des Insolvenzverfahrens bedeute aber nicht, dass der Verein finanziell gerettet sei, ergänzte Daniel Knorr, der Sprecher des Regionalligisten.

Die anstehende Eröffnung des Insolvenzverfahrens ist aber ein wichtiger Schritt zum Fortbestand des Vereins. Hätte die Prüf- und Sicherungsphase zu einem anderen Ergebnis geführt, hätte die SG Wattenscheid abgewickelt werden müssen. So aber sind genügend Vermögenswerte vorhanden, die Verfahrenskosten wie Auslagen für Gericht und Insolvenzverwalterin können vom Verein beglichen werden.

Die ermöglichte Eröffnung des Insolvenzverfahrens dürfte auch bei der von den Verantwortlichen betriebenen Suche nach neuen Sponsoren und Investoren hilfreich sein. Sportlich dagegen stellt sie einen schwerwiegenden Rückschlag für das Team von Trainer Farat Toku dar. Denn dem Klub, der nach dem 9. Spieltag in der West-Staffel mit zehn Punkten Rang elf belegt, würden bei einer Insolvenzeröffnung neun Punkte abgezogen werden.

Wattenscheid hat bereits seit längerer Zeit mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Anfang des Jahres hatte nur eine Crowdfunding-Aktion eine Fortsetzung des Spielbetriebs ermöglicht. Kurz nachdem Schalke 04 zu einem "Retter-Spiel" bei Wattenscheid zu Gast gewesen war, trat im Juli mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Oguzhan Can dann allerdings der wichtigste Geldgeber des Regionalligisten zurück. Dieser hatte zuvor nach eigenen Angaben einen siebenstelligen Betrag in die SG investiert, u.a. auch die Crowdfunding-Aktion zum Erfolg geführt.

jer/dpa