Champions League

"Kann kein Elfmeter sein": Klopp hadert auch mit VAR

Liverpool verliert wie im Titeljahr in Neapel

"Kann kein Elfmeter sein": Klopp hadert auch mit VAR

War in Neapel mit seinem Team nur begrenzt zufrieden: Jürgen Klopp.

War in Neapel mit seinem Team nur begrenzt zufrieden: Jürgen Klopp. Getty Images

"Es tut weh. Es war von uns ein deutlich besseres Spiel als letztes Jahr, ein offenes Spiel. Aber wir hatten viele Konterchancen, die wir nicht nutzen konnten. Das war ein Problem. Am Ende haben wir das Spiel dann wieder kontrolliert, dann aber eben den Elfmeter hergegeben", sagte Jürgen Klopp gegenüber "BT Sport". Vor knapp einem Jahr war Liverpool ebenfalls bereits in der Gruppenphase auf die Neapolitaner getroffen und war auswärts beim 0:1 am 2. Spieltag gänzlich ohne Torchance geblieben.

"Wir haben heute einige falsche Entscheidungen getroffen, daher müssen wir das Ergebnis akzeptieren. Der letzte Ball ist der wichtigste und der hat sehr oft nicht gepasst. Wir hatten unsere Chancen, aber wir hätten es sicherlich oft besser lösen können", analysierte Klopp die erneut erst in der Schlussphase zustande gekommene Niederlage. Die Elfmeter-Entscheidung des deutschen Referees Felix Brych, die zum späten und letztlich vorentscheidenden 1:0 für Neapel führte, missfiel Klopp dennoch. "Wenn der Spieler abhebt, bevor es den Kontakt gibt, kann es kein Elfmeter sein", meinte er: "Das war der Game-Changer. Man könnte viele Dinge darüber sagen, aber ich bin kein schlechter Verlierer."

Sie werden schon eine Erklärung dafür finden, warum sie alles richtig gemacht haben.

Jürgen Klopp über den Videobeweis

Auch mit der Rolle des Video-Assistenten war Klopp alles andere als zufrieden. "Sie werden schon eine Erklärung dafür finden, warum sie alles richtig gemacht haben", meinte der Reds-Coach: "Es ist eine Entscheidung, die von menschlichen Wesen getroffen wird. Die Regeln sagen, dass es ein klarer Fehler sein muss, aber es sind trotzdem Menschen, die darüber entscheiden, ob es einer war." Klopp weiter: "Ich denke, der Videobeweis wird langfristig helfen. Aber solange Menschen die Entscheidungen treffen, wird es Raum für Fehler geben. Sie müssten die Regeln ändern."

Deutlich zufriedener war naturgemäß sein Gegenüber Carlo Ancelotti, der seinen Plan voll aufgegangen sah: "Die Strategie war, ein komplettes Spiel abzuliefern. Wenn möglich frühes Pressing, aber auch tiefer zu stehen, wenn es nötig ist. Das ist uns alles gut gelungen. In den Phasen, in denen sie die Kontrolle hatten, haben wir gut verteidigt und dann unsere Chancen genutzt. Es war ein sehr ausgeglichenes Spiel, in dem wir gut gespielt haben, zumal ich sie als das beste Team in Europa betrachte", meinte der 60-Jährige.

Klopp lobt Napoli, Ancelotti dankt und mahnt

Klopp hatte nach der erneuten Niederlage gegen die Süditaliener viel Lob für den Kontrahenten übrig. "Neapel kann die Champions League gewinnen. Wenn man einen guten Plan und gute Spieler hat, muss man nicht die beste Mannschaft der Welt sein, um die Champions League zu gewinnen. Man muss nur im richtigen Moment seine Leistung bringen", konstantierte der 52-Jährige. Ancelotti bedankte sich höflich, mahnte aber auch: "Ich danke Klopp für diese Einschätzung - aber das ist noch ein langer Weg. Jetzt müssen wir erst einmal die K.-o.-Runde erreichen."

Der ehemalige Bayern-Coach weiß dabei nur zu gut, wovon er spricht. Denn in der vergangenen Saison bedeutete die 0:1-Niederlage an der Anfield Road am 11. Dezember das denkbar knappe Aus im Vergleich mit dem späteren Titelträger. Denn bei Punktgleichheit, einem ausgeglichenen direkten Vergleich und zudem auch noch der gleichen Tordifferenz (+2) entschied letztlich nur die höhere Anzahl der erzielten Treffer zugunsten Liverpools (neun im Vergleich zu sieben auf Seiten Neapels).

jom

Bilder zur Partie SSC Neapel - FC Liverpool