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"Die drei Spieler hinten": O'Neill erkennt deutsche Achillesferse

Nordirland-Coach: "Sie haben nicht die Erfahrung"

"Die drei Spieler hinten": O'Neill erkennt deutsche Achillesferse

Nicht auf der Höhe: Nordirlands Coach Michael O' Neill will die deutsche Abwehr unter Druck setzen.

Nicht auf der Höhe: Nordirlands Coach Michael O' Neill will die deutsche Abwehr unter Druck setzen. imago images

Die Punktausbeute ist optimal, die Leistungen waren es nicht. Nordirland hat seine 12 Zähler gegen Estland (2:0/2:1) und Weißrussland (2:1/1:0) geholt, und damit hat die Nummer 29 gegen die Nummer 100 und die Nummer 84 der FIFA-Weltrangliste die Oberhand behalten. Und das nicht mal souverän. Auch im Testspiel gegen Luxemburg (Nummer 91) am Donnerstag bekleckerten sich die Nordiren nicht mit Ruhm. Sie gewannen 1:0 durch ein Eigentor, allerdings kamen dabei viele Debütanten zum Einsatz.

Nun aber geht es ans Eingemachte für den Tabellenführer der Gruppe C. Heute gegen Deutschland, dann zweimal gegen die Niederlande, ehe am letzten Spieltag in Frankfurt wieder die DFB-Elf wartet. Die Partie in Belfast gegen ein angeschlagenes deutsches Team wirkt da schon wie die machbarste Aufgabe für die Auswahl des keine zwei Millionen Einwohner fassenden Lands von der grünen Insel.

Doch ist dieses Deutschland wirklich ein angenehmer Gegner bei dieser Ausgangsposition? Löws Truppe muss heute alles in die Waagschale werfen nach dem bitteren 2:4 gegen die Niederlande. "Sie werden über das Ergebnis enttäuscht sein, aber wir wissen, dass sie eine Reaktion zeigen werden und dass wir für diese Reaktion bereit sein müssen", erklärte O'Neill. Und er weiß auch, wo er den Hebel ansetzen muss: "Dieser Kader hat nicht diese Erfahrung, besonders die drei Spieler hinten. Man schaut immer auf die Gegner, und im Spiel gegen die Niederlande habe ich einige Gelegenheiten gesehen, die wir ausnutzen können." Diesmal wird Deutschland allerdings nicht mit einer Dreier-, sondern mit einer Viererkette auflaufen, wie Löw am Sonntag verriet.

Hexenkessel Windsor Park

Einen zusätzlichen Schub dürfte den Hausherren das frenetische Publikum in Belfast geben, im Hexenkessel Windsor Park (20.332 Zuschauer) wird die Hölle los sein. Torwart Bailey Peacock-Farrell schwärmt bereits: "Das sind diese Momente im internationalen Fußball, wo einem klar wird, dass man es dafür macht. Wir freuen uns wirklich darauf." O'Neill erklärte, sein Team habe zwar nicht dieselbe internationale Erfahrung, "es braucht Zeit. Aber wir haben mehr Energie in den Beinen als je zuvor während meiner Amtszeit. Ich sage nicht, dass wir stärker sind, aber wir haben das Potenzial, stärker zu sein."

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