Regionalliga

Neururer: "Der größte Fehler meiner Karriere"

Wattenscheid: Sportdirektor zieht sich zurück

Neururer: "Der größte Fehler meiner Karriere"

Machte seinem Unmut über die Situation in Wattenscheid Luft: Peter Neururer, Sportdirektor der SG Wattenscheid 09.

Machte seinem Unmut über die Situation in Wattenscheid Luft: Peter Neururer, Sportdirektor der SG Wattenscheid 09. imago images

Es sollte alles anders werden bei der SG Wattenscheid 09, mit Peter Neururer wurde im März ein erfahrener Mann als Sportdirektor verpflichtet und der Klassenerhalt in der Regionalliga West geschafft. Die neue Aufgabe begann der 64-Jährige damals zuversichtlich. "Ich freue mich. Es wird eine schwierige Aufgabe, aber es ehrt mich", sagte er bei seinem Amtsantritt. Lediglich fünf Monate später ist die Freude verflogen: Mit dem Rücktritt des Aufsichtsratsvorsitzenden Oguzhan Can Mitte Juli, der auch der wichtigste Geldgeber des Regionalligisten war.

Nun reicht es wohl auch Peter Neuruer: Die Unterschrift in Wattenscheid sei "die größte Enttäuschung, der größte Fehler seiner Karriere", wird er bei "RevierSport" zitiert. "Ich habe ja schon viel Mist im Fußball miterlebt. Aber das in Wattenscheid überbietet nochmal alles. Das alles passt gar nicht ins Fußballgeschäft", machte er seinem Unmut Luft. Der Ex-Bundesligatrainer ging sogar noch weiter: "Das Konstrukt basiert auf Lügen."

Ich habe ja schon viel Mist im Fußball miterlebt. Aber das in Wattenscheid überbietet nochmal alles.

Peter Neururer, Sportdirektor der SG Wattenscheid 09

Was er genau meinte, sagte er nicht, nur, dass er sich zurückgezogen habe, "weil er Gefahr laufe, die Wahrheit zu sagen." Und wenn er dies tun würde, "dann würde es für Wattenscheid sehr eng und schwierig werden".

Für Neururer ist allerdings klar: "Ich kann unter diesen Umständen meinem Job als Sportdirektor nicht nachgehen. Es gibt keine Grundlage, um hier zu arbeiten. Deshalb ist die Angelegenheit auch bei meinem Anwalt." Worte die einen Abschied von Wattenscheid wohl unumgänglich machen. "Ich kann den Spielern, denen ich vor einigen Wochen noch etwas von einer Zukunft erzählt habe, weil ich an diese geglaubt habe und diese von den Verantwortlichen uns gegenüber zugesichert wurde, auch nicht mehr in die Augen schauen", verdeutlichte Neururer. "Was soll ich den Jungs denn erzählen? Sie gewinnen das erste Saisonspiel und dann ist wieder kein Geld da. Da verliere ich doch auch meine Glaubwürdigkeit. Das alles geht einfach nicht mehr", ergänzte er.

fob