Ordentlich Nachschlag gab es am Samstag beim rheinland-pfälzischen Duell in der ersten Pokalrunde zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem 1. FSV Mainz 05 (2:0). Verantwortlich für die lange Nachspielzeit waren Teile der Anhänger des Bundesligisten. Diese zündenden mehrmals Pyrotechnik ab, nach dem zweiten Gegentor geriet beim Werfen von Leuchtfackeln sogar eine Zaunfahne in Brand, weswegen die Feuerwehr anrücken musste.
"Das gehört nicht zum Fußball. Da hätte noch viel mehr passieren können", kritisierte Danny Latza. Dass der FSV-Kapitän mit seiner Aussage Recht hat, wurde am Sonntag bestätigt. Denn die Polizei teilte mit, dass sich beim Abbrennen der Pyrotechnik im Mainzer Fanblock "mindestens vier Fans" des 1. FSV leichte Verletzungen zugezogen haben.
Nach Abpfiff sollen zudem einige Mainzer Anhänger den Innenraum gestürmt und dabei mutmaßlich auch den Ordnungsdienst attackiert haben. Auf die mutmaßlichen Täter warten nun nicht nur Ermittlungsverfahren durch die Polizei, sondern aller Voraussicht nach auch Schadensersatzforderungen durch den 1. FSV. "Wir werden die Leute in Regress nehmen, wenn sie ermittelt werden", kündigte Mainz-Präsident Stefan Hofmann an. Nach kicker-Informationen droht den 05ern eine Geldstrafe im höheren fünfstelligen Bereich.
Staatsanwaltschaft Kaiserslautern leitet mehrere Ermittlungsverfahren ein
Am Montag teilte die Staatsanwaltschaft Kaiserslautern mit, dass gegen mindestens zehn Personen "infolge des Abbrandes von Pyrotechnik sowie der gesichtsverdeckenden Vermummung" ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wurde. Laut der Behörde könne die Zahl der Ermittlungen aber noch steigen, denn die genaue Anzahl der Verdächtigen werde erst nach der Auswertung des Videomaterials feststehen.
"Als mögliche Delikte kommen Vergehen der Sachbeschädigung, des Landfriedensbruches, der gefährlichen Körperverletzung, nach dem Sprengstoffgesetz sowie wegen Verstoß gegen das Vermummungsverbot nach dem Versammlungsgesetz in Betracht", hieß es weiter.
