Europa League

Eintracht: Die neue alte Lust - und ein toller Torro

Bobic über Rode-Transfer: "Es sieht gut aus"

Eintracht: Die neue alte Lust - und ein toller Torro

Im Mittelpunkt: Lucas Torro wusste bei Eintracht Frankfurt 2:1 in Tallin zu überzeugen.

Im Mittelpunkt: Lucas Torro wusste bei Eintracht Frankfurt 2:1 in Tallin zu überzeugen. getty images

Wehklagen, Gejammere oder Beschwerden? Bei den meisten Klubs hätte wohl bereits der Fakt, dass man mit Flora Tallinn auf einen Gegner trifft, der in der heimischen Liga als Tabellenführer mitten in der Saison und deshalb voll im Saft steht, für großes Gestöhne gesorgt. Nicht so bei den Frankfurtern. Auch nicht, dass man nach den Abgängen von Haller, Jovic & Co. immer noch nicht den gewünschten Vollzug auf der Habenseite vermelden konnte. Und schon gar nicht, dass der Pflichtspielauftakt zur neuen Saison bereits nach rund drei Wochen Vorbereitungszeit - also mitten in die Phase, wo Teams den Grundstein für ein ganzes Jahr legen - gefallen ist.

Da Costa braucht den Kick

"Spannend, besser als jedes Testspiel", entgegnete Sportdirektor Fredi Bobic am Mikrofon von "Nitro" auf die Frage, wie er den vorgezogenen Start beurteile. Ähnlich sah es Außenbahnspieler Danny da Costa: "Ich finde es gut, dass wir jetzt schon Spiele haben, in denen es um etwas geht." In gewohnter Manier beackerte der 26-Jährige die rechte Seite und sollte mit seiner Hereingabe den perfekten Auftakt für einen der möglichen Erben der besagten Haller und Jovic sorgen - lediglich sieben Minuten benötige Dejan Joveljic nach seiner Einwechslung für den Siegtreffer. "Das gibt einem diesen Kick", so da Costa.

"Wir sind jetzt in der Qualifikation, jetzt müssen wir das Ganze auch positiv angehen", gab Bobic anschließend die Marschroute für die kommenden Wochen vor. "Da müssen wir - auch zu diesem frühen Zeitpunkt - über unseren Schweinehund gehen und dagegenhalten." Wie im Vorjahr sehen die Hessen die Europa League nicht als Last, sondern als Gewinn an. Welche Euphorie im Klub herrscht, beweist alleine schon die Tatsache, dass die heimische Commerzbank-Arena für das Rückspiel mit 48.000 Zuschauern restlos ausverkauft ist - und das, gegen einen bestenfalls zweitklassigen Gegner.

Torro überzeugt - Rode-Deal vor dem Abschluss?

Ein Sonderlob hatte Bobic für den Torschützen zum 1:0, Lucas Torro, übrig: "Er hat heute ein sehr gutes Spiel gemacht. Man merkt einfach, er hat jetzt die Vorbereitung." Torro, der aufgrund mehrerer Verletzungen fast seine komplette erste Spielzeit am Main verpasst hatte, will nun richtig angreifen. Und das könnte er schon bald mit einem Rückkehrer tun. "Bei Sebastian Rode sieht es gut aus, wir sind in sehr guten Gesprächen mit Borussia Dortmund und hoffen, dass wir das zeitnah hinbekommen", so Bobic. Die Ablöse für den Mittelfeldmotor der vergangenen Rückserie soll nach kicker-Recherchen zwischen vier und sechs Millionen Euro liegen.

Dagegen gestaltet sich die Situation bei den anderen beiden Leihspielern weiter schwierig. Dass er aber am liebsten auch Kevin Trapp und Martin Hinteregger wieder im Adler-Trikot sehen wollen würde, bekräftigte Bobic erneut. Doch: "Bei Kevin hängt Vieles an PSG - und die sind gerade in China", und "wegen Martin ist alles bei Augsburg hinterlegt." Es scheint so, als müsse sich der 48-Jährige bei seinem Wunsch-Duo weiter in Geduld üben.

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