"Luis Enrique hat erklärt, dass er als Nationaltrainer nicht weitermachen wird", sagte Rubiales. "Ich möchte Luis danken. Die Tür beim Verband und der Seleccion wird für ihn immer offen sein." Genaue Gründe für den Rücktritt nannte er nicht. In einer Mitteilung erklärte jedoch Enrique selbst: "Weil die Gründe, die mich daran gehindert haben, die Funktionen als Trainer seit dem letzten März normal auszuüben, bis heute anhalten, habe ich mich entschlossen, zurückzutreten." Weiterhin dankte er den Verbandsfunktionären und den Spielern für ihre Vertrauen und ihre Professionalität.
Enrique hatte schon beim EM-Qualifikationsspiel der Iberer gegen Malta (2:0) im März aus "dringenden privaten Gründen" nicht mehr auf der Bank gesessen, wie es vom spanischen Verband hieß. Es wurde um Diskretion und Rücksicht auf die Privatsphäre gebeten. Auch bei den Partien gegen Färöer (4:1) und Schweden (3:0) im Juni musste der Weltmeister von 2010 auf Enrique verzichten.
Der 49-Jährige, der an der Pressekonferenz nicht teilnahm, übernahm die Seleccion im Juli 2018, zuvor hatte Fernando Hierro unmittelbar vor der WM in Russland Julen Lopetegui abgelöst. Dieser hatte kurz vor Beginn der Spiele in Russland bekanntgegeben, Trainer bei Real Madrid zu werden. "Die Verhandlungen haben ohne Kenntnis des spanischen Verbandes stattgefunden. Zumindest bis fünf Minuten vor der offiziellen Bekanntgabe. Es gibt Verhaltensformen, die man einhalten muss", sagte Rubiales damals.
Enriques Nachfolger ist dessen langjähriger Co-Trainer Robert Moreno. Der 41-Jährige stand bei der "Furia Roja" bereits gegen Malta, Färöer und Schweden an der Seitenlinie. "Es ist ein bittersüßer Tag. Ich habe immer davon geträumt, irgendwann Cheftrainer zu werden, aber nicht auf diese Weise", sagte Moreno, der nun ein neues Maß an Verantwortung erlebt. "Ich glaube nicht, dass ich zu wenig Erfahrung habe", sagte er. Ich war neun Jahre an der Seite von Luis Enrique, habe mit den Besten trainiert und mitbekommen, welche Entscheidungen Luis dabei getroffen hat."
