Spieltag

"Teamfight Tactics": LoL-Entwickler kopiert Auto Chess

Riot kündigt neues Spiel an

"Teamfight Tactics": LoL-Entwickler kopiert Auto Chess

So soll Riots Auto Chess Variante aussehen.

So soll Riots Auto Chess Variante aussehen. Riot Games

"Teamfight Tactics" (TFT) soll das Spiel heißen und wäre das zweite selbstentwickelte Game der League-of-Legends-Macher. Bisher hatten diese immer nur Variationen ihres ursprünglichen Spiels entwickelt. Neu erfindet Riot das Rad wieder nicht, und gibt das in der offiziellen Mitteilung auch unumwunden zu: "Wir lieben Auto Chess. Es hat uns inspiriert, etwas Neues zu entwickeln."

TFT nah an Vorlage

Wer Auto Chess kennt, wird sich zurechtfinden. Auch LoL ist prädestiniert für diese Spielform, hat ähnlich wie Dota 2 viele Helden und Items, die sofort in TFT übernommen werden können. Allerdings macht Riot einige Dinge anders. Sofort ins Auge fallen die Sechsecke, in die das Brett unterteilt ist. Damit können Figuren auch diagonal ziehen und es gibt weniger Reihen als in der Vorlage.

Die Upgrades der Einheiten sollen genauso funktionieren wie gewohnt: Drei Kopien fusionieren zu einer stärkeren Version. Auch die Rassen/Klassen-Mechanik übernimmt Riot, nennt es aber "Type" und "Origen", also Typ und Herkunft. So seien zum Beispiel Lissandra und Sejuani unter dem Typ "Gletscher" zusammengefasst, berichtet eSports-Journalist Travis Gafford, der bereits zwei Runden spielen durfte. Hat der Spieler genügend dieser Figuren auf dem Feld, erhalten sie laut Gafford eine zehnprozentige Chance, andere Einheiten einzufrieren. Die Mechanik haben in Auto Chess die Elemente, dort werden Gegner aber zu Stein. Unter Herkunft versteht Riot zum Beispiel "Yordles", das sind die kleinen flauschigen Kreaturen wie Teemo oder Heimerdinger. Genug von ihnen sollen die Fähigkeit "Ausweichen" bringen, in Auto Chess hätte diese die Elfen.

Karussell als brandneues Element

Das Spielfeld ist in Sechsecke eingeteilt.

Das Spielfeld ist in Sechsecke eingeteilt. Riot Games

Wirklich neu ist hingegen das sogenannte "Karussell" oder "Free For All". Sam 'Kobe' Hartman-Kenzler, Caster und jahrelanges Teammitglied von Riot erläutert, dass diese Mechanik alle paar Runden auftritt und vor allem dazu gedacht ist, aktuell verlierenden Spielern einen Vorteil zu verschaffen, um sie zurück in die Partie zu bringen. In umgekehrter Reihenfolge der Platzierung dürfen die Spieler aus einem allgemeinen Pool, dargestellt als Karussell, jeweils eine Figur nehmen. Der Letzte entscheidet zuerst und kann sich entweder eine besonders starke aussuchen, oder eine, die gut in seine Mannschaft passt. Ebenfalls tragen alle Einheiten einen Gegenstand, es ist also möglich, seine Wahl nach Item zu treffen. Riot bringt das Spiel als Beta-Version heraus und das ist wohl auch nötig, laut Gafford benötigt die Version, die er gesehen hat, noch einiges an Überarbeitung. Am 25. Juni soll das Spiel schon erscheinen.

Auto Chess kommt zurück an den PC

Auch der originale Entwickler Drodo hat Neues zu vermelden: So sei man sich mit Epic Games (Fortnite) einig geworden und bringe die frisch erschienene Auto Chess App als Spiel über den Epic Store auf den PC. Wann das geschieht, ist noch nicht bekannt. Spätestens dieser Schritt dürfte aber das Ende der Mod bedeuten.

Holm Kräusche