DFB-Pokal

Motivator Rangnick und seine Geschichte von Berlin

RB strebt ersten Halbfinal-Einzug der Klubhistorie an

Motivator Rangnick und seine Geschichte von Berlin

Freut sich auf das Pokal-Viertelfinale: Leipzigs Trainer Ralf Rangnick.

Freut sich auf das Pokal-Viertelfinale: Leipzigs Trainer Ralf Rangnick. imago

Das letzte Heimspiel von RB gegen Augsburg, am 9. März, endete torlos. Wenn Leipzig an diesem Dienstag (20.45 Uhr, LIVE! auf kicker.de) zum Viertelfinale des DFB-Pokals bei den Schwaben gastiert, wird eines zumindest nicht passieren: "Das Spiel hat einen Vorteil", so RB-Coach Ralf Rangnick am Montagmittag auf der Spieltags-Pressekonferenz, "es wird ganz am Ende nicht 0:0 ausgehen."

Bei RB ist man sich indes darüber im Klaren, dass die Partie in der WWK-Arena eine andere werden wird als etwa die am vergangenen Samstag, als Leipzig beim 5:0 gegen Hertha BSC ein Gala-Auftritt gelang. "Ich gehe nicht davon aus, dass Augsburg uns ein offenes Spiel anbieten und versuchen wird, das Spiel komplett in unsere Hälfte zu verlagern", schaut Rangnick voraus.

Rangnick erwartet körperbetontes Spiel

Der 60-Jährige erwartet das Team seines Kollegen Manuel Baum erneut mit einer defensiven Grundhaltung und zudem ein körperbetontes Duell. "Es wird sicher ein Spiel, das etwas mit Abnutzung zu tun hat", betont Rangnick, "und auch mit dem Spielverlauf." Für seine Mannschaft heiße das: "Wir brauchen den nötigen Tiefgang und den nötigen Spielwitz, um das Tempo immer wieder zu beschleunigen. All diese Dinge, die wir zuletzt gegen Hertha gezeigt haben."

Der Leipziger Coach erachtet es beim ersten Pokal-Viertelfinale der RB-Klubhistorie auch als wichtig, möglichst in Führung zu gehen. Darüber hinaus wollen er und sein Team "versuchen, das Spiel möglichst in der regulären Spielzeit für uns zu entscheiden". Jedenfalls wird Rangnick im Training kein Elfmeterschießen üben lassen, stellt er klar.

Ralf Rangnick

Beste Erinnerungen: Ralf Rangnick 2011 nach dem Gewinn des DFB-Pokals. imago

Das Interesse des RB-Trainers an einer vergleichsweise schnellen Entscheidung fußt auch auf dem Umstand, dass RB vier Tage nach dem Pokalauftritt, am kommenden Samstag, "ein nicht ganz unwichtiges Spiel" in der Bundesliga zu bestreiten hat: bei Bayer Leverkusen, wo es darum geht, im Ringen um die Champions-League-Plätze einen Kontrahenten entscheidend zu distanzieren.

Keine Rotation "im großen Stil"

Trotz der englischen Woche hat Rangnick jedoch nicht vor, seine Anfangsformation im Vergleich zum Auftritt gegen Hertha BSC deutlich zu verändern. "Ich denke nicht an eine Rotation im großen Stil", sagt er, macht aber auch deutlich, dass er aktuelle Eindrücke einfließen lassen will - etwa den Erholungsgrad seiner Akteure. Denn, so der RB-Coach, es gebe sicher Spieler, die zuletzt nicht zum Einsatz kamen, "die mit den Hufen scharren und in guter Form sind". Denkbar wäre etwa, dass Winter-Zugang Amadou Haidara, der gegen Hertha nach seinem Kreuzbandriss sein Startelf-Debüt für Leipzig gab, eine Pause bekommt und Marcel Sabitzer ins Team zurückkehrt, der gegen Berlin für Haidara hatte weichen müssen.

Das kommt für ihn zu früh. Im Moment sind die medizinische Abteilung und Lukas guter Dinge, dass es bis Samstag reichen kann.

Ralf Rangnick über Lukas Klostermann

Lukas Klostermann wird dagegen in Augsburg noch nicht wieder zum Aufgebot zählen. "Das kommt für ihn zu früh", sagt Rangnick, der aber die Hoffnung hegt, dass der Neu-Nationalspieler nach seinem Muskelfaserriss in den Adduktoren in Leverkusen wieder zur Verfügung stehen kann. "Im Moment sind die medizinische Abteilung und Lukas guter Dinge, dass es bis Samstag reichen kann", sagt Rangnick. Um in Leverkusen eine Option zu sein, müsse Klostermann aber schon am Donnerstag wieder trainieren können, so der Coach. Zurückkehren in den Kader könnte auch Diego Demme, der nach überstandener Krankheit und einer Weisheitszahn-OP wieder trainiert. Auch Angreifer Jean-Kevin Augustin, der gegen Hertha den Sprung in den Kader nicht schaffte, wäre eine Option.

Die Hoffnung auf ein neues Stück Vereinsgeschichte

Unabhängig von der personellen Besetzung will RB ein weiteres Kapitel Vereinsgeschichte schreiben und das erste Mal in ein Halbfinale des Pokals einziehen. In Leipzig träumt man gar vom Finale in Berlin. Rangnick, der als Trainer von Schalke 04 zweimal (2005 und 2011) im Finale stand und es 2011 mit einem 5:0 gegen den MSV Duisburg auch gewann, hat "den Jungs von meinen beiden Erfahrungen erzählt" - als zusätzliche Motivation.

Andreas Hunzinger