Beide Trainer rotierten ihre Mannschaften im Vergleich zu den letzten Aufgaben in den nationalen Ligen gehörig durcheinander: Nach dem 0:2 gegen AS Livorno vertraute Udine-Coach Serse Cosmi auf Bertotto, Vidigal, Iauqinta, Di Natale sowie Candela und ließ Felipe, Pieri, Barreto, Di Michele und Mauri draußen. Barcelonas Co-Trainer Henk ten Cate, der den erkrankten Frank Rijkaard vertrat, bot eine bessere "B-Elf" auf. Von den Stars fehlten Ronaldinho, Eto'o, Messi und Marquez, auch Keeper Valdez, Sylvinho und Motta erhielten eine Pause. Dafür durften Jorquera (Tor), Belletti, van Bronckhorst, Ezquerro, Gabri, Giuly und Larsson ran.
Die Voraussetzungen im Stadion Friuli waren klar: Der FC Barcelona war unabhängig vom Ausgang der Partie Gruppenerster, Udine reichte zum Einzug in das Achtelfinale auf jeden Fall ein Sieg und ein Remis. Nur bei einer Niederlage und einem gleichzeitigen Werder-Erfolg müssten die Italiener in den UEFA-Cup.
Trotz der etlichen Umstellungen war Barcelona bemüht, Ball und Gegner zu kontrollieren. Dies gelang in der Anfangsphase ziemlich gut, da Udine sich bei Ballbesitz der Katalanen weit zurückzog und auf Konter wartete. Mit zunehmender Spieldauer klappte das Kombinationsspiel des spanischen Meisters immer besser, so dass sich erste Chancen ergaben. So scheiterte Giuly nach schönem Doppelpass mit Deco in der elften Minute mit einem strammen Schuss an der Querlatte des Udine-Tores. Nach 20 Minuten brachte ebenfalls ein Doppelpass die nächste Möglichkeit: Larsson und Ezquerro im Zusammenspiel, Letzterer schoss aus spitzem Winkel auf das Tor, doch Udines Torhüter De Sanctis klärte zur Ecke.
Udine behielt in der ersten Halbzeit seine defensive taktische Ausrichtung strikt bei. Meistens stand Iaquinta im Angriff allein auf weiter Flur, der Rest des Teams von Serse Cosmi war vorrangig mit Abwehraufgaben beschäftigt. So ergaben sich kaum eigene Chancen, zudem hatten Iaquinta und Di Natale ihre liebe Mühe mit der perfekt organisierten Abseitsfalle Barcelonas.
Barcelona hatte die Partie im Griff und bot bis zum Pausenpfiff noch zwei Highlights: Eine Hereingabe von Belletti wollte Deco per Hackentrick verwerten, doch der schön anzusehende Versuch schlug fehl (38.). Und in der 41. Minute scheiterte Giuly nach einem feinen Dribbling am rechten Pfosten. So ging es mit dem für die Italiener schmeichelhaften 0:0 in die Kabinen.
Udinese Calcio tat zu Beginn des zweiten Abschnitts mehr für die Offensive. Allerdings ließen Puyol, Oleguer & Co. nichts anbrennen. Fortan übernahm Barcelona wie schon im ersten Durchgang wieder die Kontrolle über die Partie. Allerdings fehlte nun der konsequente Zug zum Tor, Chancen blieben nun Mangelware. Belletti hatte zunächst noch die beste Möglichkeit, sein Schuss nach einer Stunde landete aber am Außennetz.
In der 64. Minute brachte Cosmi mit Mauri einen weiteren defensiven Mann und nahm Muntari runter. Udine igelte sich nun tief in der eigenen Hälfte ein und verteidigte fast mit allen Spielern das Remis. Mit allen erlaubten Mitteln zerstörten die Italiener das Spiel der Katalanen und fast schien es, als hätten sie mit dem "Catenaccio" Erfolg. Doch dann zerstörte Ezquerro mit seinem Treffer in der 85. Minute die Hoffnungen Udines. Den endgültigen K.o. versetzte Udine dann der eingewechselte Iniesta mit seinem Tor in der Schlussminute.
Jorquera - Juliano Belletti, Oleguer, Puyol, van Bronckhorst - Gabri , Edmilson, Deco - Giuly, H. Larsson, Ezquerro
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Friuli |
| Zuschauer | 40.000 (ausverkauft) |
Udinese Calcio wollte per "Catenaccio" in Reinkultur den Einzug in das Achtelfinale realisieren und wurde in der Schlussphase von Ezquerro und Iniesta bestraft. In der ersten Halbzeit hatten die Italiener bei zwei Aluminiumtreffern von Giuly noch das Glück auf ihrer Seite. Barcelona zieht ungeschlagen in die Runde der letzten 16 ein, Udine tritt im UEFA-Cup an.