DFB-Pokal

RB Leipzig nach dem Pokal-Aus gegen Bayern München - Yussuf Poulsen: Müssen Naby Keita als Mannschaft helfen

RB Leipzig: Trost für Werner nach Fehlschuss

Poulsen: Müssen Keita als Mannschaft helfen

Gesprächsbedarf: Yussuf Poulsen und Naby Keita bei Schiedsrichter Felix Zwayer.

Gesprächsbedarf: Yussuf Poulsen und Naby Keita bei Schiedsrichter Felix Zwayer. imago

"Es ist bitter, nicht belohnt zu werden, denn ich denke, wir waren insgesamt die bessere Mannschaft", meinte Poulsen nach dem 4:5 im Elfmeterschießen und fügte an: "Es war einfach Pech." Innerlich tue diese Niederlage weh, gestand der Däne, der Blick ging aber auch wieder direkt nach vorne. Bereits am Samstag reisen die Leipziger zum Rekordmeister. "In München ist es immer sehr schwer", seufzte Poulsen.

Er selbst hatte in der 68. Minute einen Elfmeter herausgeholt, als er von Jerome Boateng an der Strafraumkante berührt wurde und fiel. Eine klare Fehlentscheidung von Schiedsrichter Felix Zwayer (kicker-Note 6), auch wenn Poulsen den Pfiff als gerechtfertigt einordnete: "Wenn du im Sechzehner berührt wirst, ist das Elfmeter." Mats Hummels sah darin "die Königin der Konzessionsentscheidungen". Emil Forsberg jedenfalls verwandelte zur Führung, die allerdings nur fünf Minuten lang hielt, ehe Thiago schon ausgleichen konnte.

Spielersteckbrief Poulsen
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Werner verschießt entscheidenden Elfmeter - "Er steckt das weg"

Anders als Forsberg verschoss am Ende Timo Werner den entscheidenden Elfmeter. Danach wurde er sofort von seinen Mannschaftskameraden getröstet. "Das ist natürlich bitter, einen entscheidenden Elfmeter zu verschießen. Aber Timo hat viel durchgehalten und das wird er auch durchstehen", glaubt Poulsen. Marcel Sabitzer ergänzte: "Timo steckt das weg, er ist stark genug".

Trainer Ralph Hasenhüttl erzählte nach Abpfiff, dass sich die Spieler freiwillig als Schützen gemeldet haben. "Sie standen nicht gerade Schlange", erzählte der Österreicher mit einem schiefen Grinsen. Forsberg und Sabitzer, sonst die Elfer-Schützen vom Dienst, waren zu der Zeit schon ausgewechselt.

Keitas Image bei Schiedsrichtern

Die vielleicht spielentscheidende Szene ereignete sich aber bereits in der 54. Minute, als Naby Keita mit Gelb-Rot vom Platz gestellt wurde. Zwayer, der generell kein Maß in der Zweikampfbewertung und bei persönlichen Strafen fand, hätte zwei Fouls von Keita sehr kleinlich bewertet, ärgerte sich Teamkollege Poulsen: "Er macht zwei Fouls und bekommt zwei Gelbe Karten. Das habe ich noch nie gesehen."

"Es geht mehr darum, dass die Schiris glauben, dass er ein harter Spieler ist, obwohl das gar nicht stimmt. Wenn du innerhalb kurzer Zeit zwei Rote Karten bekommst, sehen die Schiris dich anders. Dann bekommst du so einen Ruf", erklärte der Däne. Er fühlte sich an sich selbst erinnert: "In der 2. Bundesliga galt ich als Schwalbenkönig, obwohl ich mich fast nie habe fallen lassen".

Zuvor hatte Keita viele kleine Fouls einstecken müssen, die Münchner Gegenspieler waren ihn teils überhart angegangen. Das hatte auch Mitspieler Poulsen registriert: "Vielleicht müssen wir ihm als Mannschaft helfen, weil er bekommt viel ab."

Hasenhüttl: "Kein Weltuntergang"

Insgesamt bleibt aus Leipziger Sicht ein bitterer Pokalabend, aus dem die Messestädter aber dennoch mit erhobenem Haupt gehen wollen. "Es ist kein Weltuntergang. Wir haben auch viel gewonnen - an Anerkennung", meinte Trainer Hasenhüttl. Schon am Samstag bietet sich für seine Mannschaft die Gelegenheit, das Ergebnis wieder gerade zu rücken.

Fabian Held