Der FC Chelsea ging mit einem 4:0 gegen Southampton im Rücken gestärkt in das Halbfinal-Rückspiel der "Königsklasse". Im Vergleich zum 1:3 im Hinspiel änderte Chelsea-Coach Claudio Ranieri sein Team auf fünf Positionen: Desailly und Makelele fehlten gesperrt, für sie liefen Joe Cole und Geremi auf. Cudicini stand nach seinem Fingerbruch wieder für Ambrosio im Tor, Gallas ersetzte Parker und Hasselbaink stürmte für Crespo. Für den deutschen Verteidiger Robert Huth blieb nur die Bank. Beim AS Monaco musste Trainer Didier Deschamps auf den gesperrten Zikos verzichten, Cissé kam dafür zum Einsatz. Zudem rückte Squillaci für den angeschlagenen Torjäger Prso (Adduktoren) in die Mannschaft, die Deschamps damit wesentlich defensiver ausrichtete.
Das Hinspiel: 1:3 Das Halbfinale im Überblick
Wie erwartet begann Chelsea nach dem 1:3 aus dem Hinspiel druckvoll. Monaco zog sich weit in die eigene Hälfte zurück, ließ Chelsea gewähren und hatte nach einer Viertelstunde Glück. Cole kam frei zum Schuss, nachdem Roma im AS-Tor einen Distanzschuss von Geremi abprallen ließ, doch er verzog. Nur zwei Minuten später tauchte Hasselbaink, der nach einem Steilpass von Cole das Sprintduell gegen Evra für sich entschied, alleine vor Roma auf, doch der Monaco-Keeper blieb Sieger gegen den Stürmer der Engländer. Allerdings war Roma in der 22. Minute machtlos, als Grönkjaer von der rechten Außenbahn Maß nahm und den Ball genau in den linken Torwinkel zirkelte. Monaco wurde mit diesem Gegentreffer für die zu passive Haltung in der Anfangsphase bestraft, wachte nach dem Führungstreffer der "Blues" aber kurzzeitig auf. So setzte Morientes nur drei Minuten nach dem 0:1 den Ball nach einer Hereingabe von Rothen an den rechten Pfosten des Chelsea-Gehäuses.
Dieser Vorstoß war jedoch nur ein kurzes Strohfeuer, denn Chelsea übernahm sofort wieder das Kommando. Die Aktionen der Ranieri-Elf waren äußerst zielgerichtet, doch Pech im Abschluss verhinderten gegen wieder nur reagierende Monegassen das mögliche 2:0. So scheiterte Gudjohnsen mit einem Kopfball an der Latte (33.) und Lampard fand bei einem Seitfallzieher in Roma, der mit einem tollen Reflex den Ball noch um den Pfosten lenkte (36.), seinen Meister. In die Chelsea-Drangphase aber dann beinahe die kalte Dusche, doch Morientes konnte auch seine zweite Großchance nicht zum Ausgleich nutzen. Nach einem Pass von Rothen setzte der Monaco-Stürmerstar den Ball alleine vor Cudicini um Zentimeter am linken Pfosten vorbei. Kurz vor der Pause überschlugen sich die Ereignisse. Erst gelang Lampard nach einer schönen Kombination über Melchiot und Gudjohnsen das verdiente 2:0 für Chelsea (44.), dann schlug Monaco fast mit dem Halbzeitpfiff eiskalt zurück. Morientes köpfte eine Hereingabe von Rothen an den Innenpfosten, von dort sprang der Ball Ibarra an den Fuß und ins Tor - 1:2! Mit diesem Ergebnis ging es nach einer unterhaltsamen, von Chelsea dominierten ersten Hälfte in die Kabinen.
Im zweiten Durchgang änderte sich am Spielgeschehen wenig. Chelsea dominierte die Partie, ging aber allzu großzügig mit den sich bietenden Chancen um. Erst traf Gudjohnsen acht Meter vor dem Tor den Ball nicht richtig (46.), dann schoss Grönkjaer das Leder aus der gleichen Distanz über das Tor (51.). Die nachlässige Chancenverwertung wurde von den Franzosen nach einer Stunde hart bestraft. Morientes gelang nach einem Doppelpass mit Bernardi das 2:2 - damit stand das Tor zum Finale für Monaco weit offen. Die Elf von Claudio Ranieri zeigte sich nach dem Ausgleich geschockt und kam nicht mehr ins Spiel zurück.
Schiedsrichter-Team
Spielinfo
| Stadion | Stamford Bridge |
| Zuschauer | 42.500 (ausverkauft) |
Der AS Monaco steht nach einem insgesamt glücklichen 2:2 an der Stamford Bridge im Finale der Champions League. Chelsea bäumte sich in Durchgang eins nach dem 1:3 im Hinspiel erfolgreich auf und stand eine Minute vor der Halbzeit mit einer 2:0-Führung kurzzeitig im Endspiel. Mit dem Pausenpfiff zerstörte Monaco aber die Träume der Ranieri-Elf und kam nach einer Stunde sogar zum Ausgleich.