Bereits das Champions-League-Achtelfinale schien Sparta Prag bei der Generalprobe am Wochenende im Hinterkopf gehabt zu haben: In der Gambrinus Liga kam die Elf um Poborsky und Stajner (Leihgabe von Hannover) nach schwacher Leistung gegen das Mittelfeldteam von Pribram nicht über ein 0:0 hinaus und verlor als derzeitiger Tabellenzweiter weiter Boden im Kampf um den Titel. Anders der AC, der das Stadtduell gegen Inter nach 0:2-Rückstand noch mit 3:2 für sich entschied und damit weiterhin die Serie A anführt. Ohne die verletzten Nesta und Tomasson, dafür aber wieder mit Maldini trat Milan die Reise nach Tschechien an. Vorne begann Inzaghi mit Shevchenko - trotz zuletzt starker Leistungen musste Rui Costa dafür auf die Bank.
Sparta erspielte sich in den ersten 15 Minuten Vorteile gegen ein Team aus Mailand, das in dieser Phase in der Defensive allzu sorglos agierte. Fernschüsse von Pergl (8.) und Poborsky (12.) sorgten für Gefahr für das von Dida gehütete Tor. Die beste Gelegenheit freilich hatte Milan nach knapp 20 Minuten, gleichzeitig Ausdruck der technischen und individuellen Stärken zweier Akteure: Der hinter den Spitzen agierende Kaka fand mit einem feinen Diagonalpass Inzaghi, der sich geschickt um Gegenspieler Johana herumdrehte und aus sieben Metern nur am glänzend reagierenden Blazek scheiterte (19.). Der AC hatte sich inzwischen wesentlich besser auf die laufstarken Prager eingestellt. Die Staffelung in Abwehr und Mittelfeld stimmte nun - mit dem Ergebnis, dass der italienische Tabellenführer die Spielkontrolle fast vollständig an sich riss. Allerdings ohne weitere Chancen erarbeiten zu können, auch weil das Sturmduo Shevchenko und Inzaghi bis dorthin bis auf eine Ausnahme gut kontrolliert wurde. Erst gegen Ende des ersten Durchgangs konnte sich Sparta wieder zurückmelden, mehr als ein das Ziel deutlich verfehlender Fernschuss von Poborsky sollte aber nicht herausspringen (39.). Auch nach dem Wechsel blieben nur Weitschüsse Spartas Rezept, doch die klaren Chancen zur Führung hatte Milan: Shevchenko scheiterte am glänzend haltenden Blazek (57.) und bei der besten Einschussmöglichkeit der Partie an der eigenen Unzulänglichkeit, als er einen Abpraller aus zwei Metern nicht im leeren Tor unterbrachte (72.). Die Defensivabteilung der Tschechen hielt dann weitere Gefahr vom eigenen Tor fern. Poborsky direkter Freistoß aus 20 Metern, der um Zentimeter das Gehäuse verfehlte, war Spartas beste und zugleich letzte Chance des Spiels (79.).
Mit dem torlosen Remis sicherte sich Milan gegen die zwar engagierten, aber doch weitgehend harmlosen Prager in einer mittelmäßigen Partie die bessere Ausgangsposition für das Rückspiel.