EM

Cristiano Ronaldo trägt die Last

Portugal muss gegen Ungarn das EM-Aus abwenden

Cristiano Ronaldo trägt die Last

Hat Spaß im Training - und soll für Spaß beim Spiel gegen Ungarn sorgen: Cristiano Ronaldo.

Hat Spaß im Training - und soll für Spaß beim Spiel gegen Ungarn sorgen: Cristiano Ronaldo. Getty Images

Portugal und ein Vorrunden-Aus bei einer EM, in der sogar die vier besten Gruppendritten ins Achtelfinale einziehen? Nicht vereinbar mit den Ansprüchen der technisch beschlagenen Nationalmannschaft Portugals, die ganz nebenbei mit Cristiano Ronaldo auch noch einen der besten Fußballer aller Zeiten in den eigenen Reihen weiß. Um das Desaster abwenden zu können, braucht es gegen Tabellenführer Ungarn (vier Punkte) am Mittwochabend (18 Uhr, LIVE! bei kicker.de) unbedingt einen Sieg.

Freilich richtet sich das Hauptaugenmerk der eigenen Anhänger vor allem auf CR7, der das Aus der Seleçao abwenden soll, abwenden muss. Das Vertrauen in den dreimaligen Weltfußballer (2008, 2013, 2014) ist in den eigenen Reihen aber nach wie vor enorm hoch, das versicherte auch Trainer Fernando Santos nochmals am Dienstag: "Cristiano Ronaldo hat in dieser Saison so viele Tore erzielt. Er wird gegen Ungarn treffen." Seinem Superstar gab er zur Sicherheit dann aber doch noch einen Rat: "Manchmal hilft auch hässlicher Fußball."

Spielersteckbrief Cristiano Ronaldo
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"Wir lieben Ronaldo"

Dafür war sich ein Cristiano Ronaldo bislang freilich zu schade, so der Eindruck. CR7 liebt nun mal das Besondere, wie im Abschlusstraining gesehen: Mit dem Außenrist und einer schier unmöglichen Flugkurve schlenzte Portugals Kapitän dort den hinter der Torauslinie liegenden Ball in das Tor.

Cristiano Ronaldo

Haderte in den ersten beiden Spielen oft - vor allem nach 20 erfolglosen Torschüssen: CR7. Getty Images

Geht es nach Coach Fernando Santos, wäre ihm solch ein Geniestreich natürlich recht - genauso wie ein hässlicher Abstauber mit der Pike: "Wir lieben Ronaldo. Ganz Portugal liebt ihn. Er wird alles hinter sich lassen. Und er wird seine beste Leistung abrufen. Er wird das tun, was er am besten kann - und das ist Tore schießen." Und obwohl die Nummer 7 der Portugiesen im zurückliegenden Spiel gegen Österreich (0:0) einen Strafstoß verschossen hat, wird der 31-Jährige laut Santos auch zukünftig die Elfmeter schießen.

Cristiano Ronaldo: "Wir müssen das Ruder endlich herumreißen"

Das bei Real Madrid unter Vertrag stehende Aushängeschild weiß selbst, dass viel auf dem Spiel steht: "Wir müssen zumindest weiter an uns glauben, wir müssen das Ruder endlich herumreißen."

Vorschau Gruppe F

"Das Spiel ist ein Finale. Wir werden gewinnen und dann Gruppenerster sein", sagte Santos abschließend forsch. Sicher ist das aber nicht. Ein Sieg reicht nur für Platz eins, wenn er höher ausfällen sollte als ein Sieg von Island gegen Österreich. Zweifel aber kennen die Portugiesen nicht. "Wir sind absolut von uns überzeugt", so Santos. Sein Mut kommt bei den Spielern gut an. "Es ist unsere Mentalität, dass wir nur an den Sieg glauben. Wenn der Trainer das vorlebt, gibt das den Spielern noch mehr Selbstvertrauen", bestätigte Mittelfeldspieler Adrien Silva.

Der Glaube an die eigene Stärke fußt überraschenderweise aus den beiden vergangenen Spielen. Dort hatten die Portugiesen zwar zahllose Hochkaräter ausgelassen, aber immerhin: "Wir haben Chancen kreiert", meinte Santos: "Nun müssen wir zurückschlagen und ich denke, wir werden das auch tun."

mag/sid