Gruppe D: Polen festigt dank Lewandowski die Tabellenführung
Zwei wichtige Spiele fanden am Samstag in der "deutschen" Gruppe D statt. Polen bezwang in Warschau Georgien mit 4:0 und bleibt damit Tabellenführer. Irland kam in Dublin gegen Schottland nicht über ein 1:1 hinaus und verpasste es so, Druck auf die vorderen Plätze auszuüben.
EM-Qualifikation - 6. Spieltag
EM-Qualifikation - Tabelle - Gruppe D
Polens Nationalcoach Adam Nawalka vertraute mit Dortmunds Piszczek, Kölns Peszko und Bayern-Stürmer Lewandowski auf drei Bundesliga-Legionäre in seiner Startelf, BVB-Profi Blaszczykowski saß zudem auf der Bank. Von Beginn an waren die Polen gegen die Georgier das dominierende Team, Georgien lief der Musik mehrheitlich hinterher. Allerdings ließen die Polen zunächst erstklassige Möglichkeiten liegen. So zum Beispiel Lewandowski in der ersten Hälfte, als der Bayern-Angreifer bereits den georgischen Keeper umkurvt hatte, doch Kapitän Amisulashvili kratzte den Ball noch von der Torlinie. So ging es torlos in die Pause.
Auch nach dem Seitenwechsel bestürmten die Polen das georgische Tor zunächst ohne Erfolg. Erst nach über einer Stunde brach Milik den Bann - fast schon bezeichnend nach einer Standardsituation. Nach einer Ecke zirkelte Milik vom rechten Strafraumeck den Ball ins linke Toreck (62.). In der Folgezeit verpassten es die Polen nachzulegen, so dass fast bis zum Schlusspfiff um die drei Punkte gezittert wurde. Dass letztendlich ein deutlicher 4:0-Sieg in die Annalen eingeht, war Lewandowski zu verdanken. Der polnische Kapitän, der zuvor 449 Minuten im Nationaltrikot nicht mehr getroffen hatte, stellte mit einem lupenreinen Hattrick binnen vier Minuten (89., 90. +2; 90. +3) den Endstand her.
Irland kommt gegen Schottland nicht über ein 1:1 hinaus
Mit nunmehr 14 Punkten machten die Polen einen Riesenschritt Richtung EURO 2016. Zumal sie auch noch vom 1:1 im Verfolgerduell zwischen Irland (neun Punkte) und Schottland (11) profitierten. Vor ausverkauftem Haus boten die beiden Kontrahenten vor großartiger Atmosphäre eine abwechslungsreiche Partie auf Augenhöhe. Irland benötigte bei der Führung allerdings die Unterstützung von Schiedsrichter Nicola Rizzoli (Italien). Denn nach einem Eckball stand Jon Walters in der 38. Minute eigentlich deutlich sichtbar im Abseits, dennoch wurde das Tor zum 1:0 gegeben.
Doch auch den Schotten stand die Glücksgöttin Fortuna noch zur Seite. Denn der Ausgleich resultierte aus einem Eigentor des irischen Kapitäns John O'Shea. Der Sunderland-Profi lenkte einen Schuss von Shaun Maloney in der 46. Minute zum 1:1 ab. Dabei blieb es trotz etlicher Chancen bis zum Abpfiff. Schottland kann mit dem einen Punkt in der Fremde sicher besser leben, Irland verpasste es, unter die ersten drei Teams der Tabelle vorzustoßen.
Gruppe F: Stieber lässt Ungarn jubeln - Torloses Topduell
In der Gruppe I hat der Hamburger Zoltan Stieber für eine Vorentscheidung gesorgt. Zumindest was die ersten drei Teams anbelangt. Denn Stieber erzielte den 1:0-Siegtreffer für Ungarn gegen Finnland, mit dem die Magyaren mit nunmehr elf Punkten Rang drei festigten. Die Finnen haben die ersten drei Ränge mit vier Punkten wohl endgültig aus den Augen verloren.
EM-Qualifikation 2014/15
Eine Blamage leistete sich Griechenland: Der Europameister von 2004 verlor auf den Färöer mit 1:2 und wartet in der laufenden EM-Qualifikation weiter auf den ersten Sieg. Bereits das Hinspiel hatte Griechenland gegen die Halbprofis von den Schafsinseln verloren. Hallur Hansson (32.) und Brandur Olsen (70.) erzielten die Treffer für die Färinger, die erst den sechsten Sieg im 64. EM-Qualifikationsspiel feierten. Dortmunds Sokratis (84.) traf per Kopfball nach einer Ecke spät zum Anschluss, mehr war für die Hellenen, die mit mickrigen zwei Punkten den letzten Rang belegen, nicht mehr drin.
Das Topspiel zischen Verfolger Nordirland und Spitzenreiter Rumänien endete mit einem torlosen Remis. Die Rumänen führen damit die Tabelle mit 14 Punkten weiterhin vor den Nordiren (13) an, beide spüren nun aber den Atem Ungarns im Nacken.
Gruppe I: Cristiano Ronaldo hält Portugal auf Kurs - Serbien vor dem Aus
Portugals Cristiano Ronaldo markiert vom Punkt aus das 1:1 in Armenien. picture alliance
In der Gruppe I blieb Spitzenreiter Portugal dank Superstar Cristiano Ronaldo auf Kurs. Die Portugiesen gewannen in Armenien mit 3:2 und werden auch nach dem sechsten Spieltag in der Tabelle ganz von oben grüßen.
In Eriwan war Cristiano Ronaldo mal wieder der entscheidende Mann. Der 30-jährige war im Alleingang dafür zuständlich, dass es nach dem frühen 0:1-Rückstand durch ein Tor des Armeniers Marcos für die Portugiesen kein böses Erwachen gab. Als nach einer knappen halben Stunde Dortmunds Henrikh Mkhitaryan einen Foulelfmeter verursachte, übernahm der Superstar von Real Madrid Verantwortung und markierte den Ausgleich (29.). Im zweiten Durchgang sorgte er dann mit einem Doppelpack für die Vorentscheidung (55., 58.). Spannend wurde es noch einmal, als Tiago in der 62. Minute des Feldes verwiesen wurde, doch mehr als das Anschlusstor durch Hrayr Mkoyan sprang für die Armenier nicht mehr heraus.
Den Portugiesen auf den Fersen blieb Dänemark durch das 2:0 gegen Serbien. Leipzigs Yussuf Poulsen (13.) und sein Namensvetter Jakob vom FC Midtjylland (87.) erzielten die Tore für "Danish Dynamite". Mit zehn Zählern haben die Dänen nur zwei Punkte weniger als Portugal, Serbien hat bisher nur einen Punkt gesammelt und muss sich für den kommenden Sommer wohl mit der Zuschauerrolle anfreunden.
