Die FECAFOOT-Verantwortlichen favorisierten von Beginn an einen ausländischen Nationalcoach. Nun soll sich Volker Finke gegen die beiden Franzosen Raymond Domenech (61) und Antoine Kombouaré (49) durchgesetzt haben.
Laut der französischen Sportzeitung "L'Equipe" habe Finke bereits einen Einjahres-Vertrag unterschrieben, andere Quellen berichten davon, dass er für zwei Jahre verpflichtet wurde. Noch am Donnerstag soll das Engagements Finkes offiziell bestätigt werden.
WM-Qualifikation Afrika - 2. Runde
WM-Qualifikation Afrika - Tabelle - Gruppe I
Finke soll als Nachfolger von Jean-Paul Akono die "unzähmbaren Löwen" zur WM 2014 führen. Momentan liegen die Westafrikaner in der Afrika-Qualifikation nach drei gespielten Partien mit sechs Punkten vor Libyen (5) und DR Kongo (4) an der Spitze der Gruppe I.
Akono übernahm erst im September 2012 das Amt von seinem Vorgänger Denis Lavagne. Der Franzose musste gehen, nachdem er mit Kamerun die Qualifikation zum Africa-Cup 2013 in Südafrika verpasst hatte. Akono arbeitete ohne Vertrag. Als Mitte April bekannt wurde, dass die Verbandsspitze ohne ihn plane, sei er "komplett geschockt" gewesen.
Auf Finke wartet in jeden Fall eine Menge Arbeit. Trotz der derzeitigen Tabellenführung ist die Qualifikation für Brasilien 2014 alles andere als ein Selbstläufer. In der starken Gruppe I muss Kamerun noch in Togo und bei der DR Kongo antreten und empfängt nur noch derzeitigen Zweiten Libyen zu Hause. Nur der jeweilige Gruppenerste qualifiziert sich für die dritte Runde.
Finke kann auf Eto'o zählen
Kamerun, jahrelang eines der Aushängeschilder des afrikanischen Fußballs, musste in den vergangenen Jahren etliche Nackenschläge hinnehmen. Bereits beim Africa-Cup 2012 fehlten die Westafrikaner, bei der WM 2010 in Südafrika schieden sie mit drei Niederlagen bereits nach der Gruppenphase sang- und klanglos aus.
Immerhin kann Finke wieder auf Samuel Eto'o zählen. Der Rekordschütze Kameruns ließ sich im letzten Herbst zu einem Comeback in der Nationalelf überreden. Angeblich half dazu ein Machtwort von Staatspräsident Paul Biya nach.
Finke soll bereits am 2. Juni im Testspiel gegen die Ukraine sein Debüt auf der Bank Kameruns geben. Fünf Tage später steht dann die wichtige Partie in Lomé gegen Togo auf dem Programm.
Volker Finke war zwischen 1991 und 2007 Trainer des SC Freiburg und etablierte den Klub in der obersten deutschen Spielklasse. Anschließend war er zwei Jahre für den japanischen Klub Urawa Red Diamonds tätig, ehe er im Februar 2011 als Sportdirektor beim 1. FC Köln anheuerte. Am Ende der Saison 2011/12 wurde sein Vertrag "in beiderseitigem Einvernehmen" aufgelöst.
