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Hyundai i30 cw: Der schlägt sogar den Golf

Der Kombi bietet viel variablen Platz

Hyundai i30 cw: Der schlägt sogar den Golf

Hyundai30 cw: Preislich startet der schon als Basismodell gut ausgestattete Koreaner bei 17290 Euro.

Hyundai30 cw: Preislich startet der schon als Basismodell gut ausgestattete Koreaner bei 17290 Euro. Werk

Schon klar, Hyundai ist eine koreanische Marke. Wenn Kai Hesselbach (zuständig für Großkunden und Flottengeschäft) aber darauf hinweist, "dass der i30 ja eigentlich ein deutsches Auto" sei, dann hat er dennoch irgendwo recht. Der Kompakte ist in Rüsselsheim entwickelt worden, wo man das europäische Design- und Entwicklungszentrum betreibt. Anders als etwa Toyota hat Hyundai sehr hellsichtig erkannt, dass amerikanische Kunden anders ticken als japanische und diese wiederum nicht unbedingt das mögen, was europäischen gefällt.

Neben dem SUV ix35 ist der i30 derjenige, der bei deutschen Käufern am besten ankommt. Vom Kombi - im Vergleich zum Schrägheckmodell ist er um 19 cm auf 4,49 m gewachsen - erhofft man sich, dass er in etwa ein Drittel des Verkaufsvolumens tragen wird. Wildern könnte er vor allem in den Pfründen von Focus Turnier und Astra Caravan. "Wenn wir die Wanderungsbewegungen betrachten", sagt Marketingchef Frank Thomas Dietz, "dann kommen die meisten unserer Kunden von Ford und Opel".

Qualitäten als Lastesel

Was den Meister der Klasse betrifft, so hat ihm der i30 cw wenigstens eines voraus: Während der Golf Variant ein Kofferraumvolumen von 505 bis 1495 l aufbietet, kann der Hyundai mit 528 bis 1642 l dienen. Kein Showkombi also, sondern "ein richtig guter Lastesel", wie Hesselbach meint. Es kommt schließlich nicht nur aufs Fassungsvermögen an. Praktischerweise liegt beim cw die Ladekante kräfteschonend niedrig, der Staubereich (Stichwort "Quadermaß") ist gut und ohne einschränkende Kanten ausgeformt, unter dem Ladeboden gibt's zusätzliche Fächer. Mit einem Handgriff lassen sich die Rückenlehnen umlegen, mit einem weiteren die Sitzkissen nach vorne klappen - fertig ist eine komplett ebene Fläche. Das funktioniert zumindest so lange, als vorne nicht gerade jemand mit Basketballer-Gardemaß Platz genommen hat.

Hyundai i30 cw Kofferraum

Viel Platz: Das Gepäckabteil bietet ein Ladevolumen zwischen 528 und 1642 l. Werk

Und was gibt’s unter die Haube? Das gleiche wie beim Schrägheckmodell. Also: Zum Einstieg einen 1,4-l-Benziner mit 99 PS, außerdem einen 1,6-l-Benzindirekteinspritzer mit 135 PS. Und dann drei Diesel: An der Basis werkelt ein 1,4-l-Sebstzünder mit 90 PS, mittig platziert ist der solide 1,6-l mit 110 PS - keiner zum Powern, fürs Alltagsgeschäft aber allemal ausreichend, die Spitze liegt bei 185 km/h, der Spurt von 0 auf 100 erfolgt in 11,8 sec, als Verbrauchsschnitt gibt Hyundai 4,3 l an. Und "top of the line" findet sich der 128 PS starke 1.6 CRDi. Ihn gibt's dann auch als Öko, "blue" heißt das in diesem Fall, und meint eine Version, der Leichtlaufreifen und Start-Stop-Automatik einen Spritverbrauch von 4,2 l bescheren, das entspricht einem CO2-Ausstoß von 110 g/km und der Energieeffizienzklasse A+.

Der Kombi-Aufschlag beträgt 1300 Euro

Hyundai i30 cw

Gelungen: Das europäisch orientierte Styling entstand im Rüsselsheimer Designzentrum. Werk

Größer bedeutet auch etwas teurer: Der Kombi-Aufschlag beträgt 1300 Euro. Wie immer bei Hyundai wird dafür aber schon einiges an Mitgift angeliefert. 17290 Euro kostet das Basismodell 1.4 (99 PS), an Bord befindlich sind LED-Tagfahrlicht, eine Audioanlage mit RDS-Radio, CD-Spieler sowie Anschluss für MP3-Player und iPod, Klimaanlage, Berganfahrassistent, eine dreistufig justierbare Lenkunterstützung, elektrisch verstell- und beheizbare Außenspiegel, funkfernbedienbare Zentralverriegelung sowie elektrische Fensterheber. Beim "Trend" (Mehrinvestition 1870 Euro) packt Hyundai dann u. a. noch Parkpiepser hinten, Lichtsensor, statisches Kurvenlicht und elektrisch anklappbare Außenspiegel drauf. Und der "Style" (plus 2580 Euro) macht auf Luxus, z. B. mit Stoff-Leder-bezogenen und beheizbaren Sitzen, Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Regensensor, Tempomat, schlüssellosem Zugang, 16-Zoll-Alus und Außenspiegeln mit Umfeldbeleuchtung.

Worauf's vielen aber besonders ankommt, ist die Fünfjahres-Garantie ohne Kilometerbegrenzung. "Wer seinen i30 nach drei Jahren weitergibt", sagt Kai Hesselbach, der könne auf 24 weitere "abgesicherte" Monate verweisen. Und das mag dem Wiederverkaufswert schließlich nur gut tun.

Ulla Ellmer