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Essen schaltet Stuttgart aus

DFB-Juniorenpokal: Titelverteidiger holt Zittersieg

Essen schaltet Stuttgart aus

Im Mai durfte sich der SC Freiburg über den Pokalsieg freuen. Nach dem Zittersieg über Frankfurt ist die Titelverteidigung noch möglich.

Im Mai durfte sich der SC Freiburg über den Pokalsieg freuen. Nach dem Zittersieg über Frankfurt ist die Titelverteidigung noch möglich. getty images

Sharifi bringt HSV den Sieg

Am Freitag stieg das Spitzenspiel zwischen dem Hamburger SV und Werder Bremen. Dabei hatte die Partie alles zu bieten, was man von einem Derby erwartet: Almpanis markierte nach 27 Minuten den Führungstreffer der Bremer, doch ein Eigentor von Zwerschke brachte die Hamburger wieder ins Spiel (32.). Die Hausherren hatten vor der Pause dann noch die Möglichkeit, die Partie endgültig zu drehen, doch Aycicek vergab einen Elfmeter (40.), so dass beide Teams mit 1:1 in die Pause gingen. In der zweiten Hälfte fiel kein Tor mehr - Verlängerung! Sharifi brachte dem HSV bereits in der ersten Minute der Extrazeit den Siegtreffer zum 2:1-Endstand. Zum Ende der Partie wurde es dann noch hektisch: Der Bremer Reineke musste den Platz nach einer Gelb-Roten Karte kurz vor dem Abpfiff verlassen. "So ist das im Pokal, da steht ein Spiel oft auf Messers Schneide. Die Tore für die stark besetzte Hamburger Mannschaft sind heute unglücklich gefallen, aber wir lassen den Kopf jetzt nicht hängen", richtete Werders Trainer Mirko Votava den Blick bereits nach dem Abpfiff nach vorne. Schließlich haben die Bremer in der Nordstaffel der Bundesliga bereits in fünf Wochen die Chance auf Revanche.

CFC: Nach den Roten Teufeln jetzt die Rheinlöwen

Der Chemnitzer FC, eigentlich in der Regionalliga Nordost zu finden, entwickelt sich in diesem Jahr zum Bundesliga-Schreck: In der ersten Runde beendeten die Chemnitzer bereits die Pokalträume des 1. FC Kaiserslautern, in Runde zwei musste der Bonner SC dran glauben. Der CFC nutzte aus, dass die Rheinlöwen unkonzentriert in die Partie starteten. Englert markierte bereits in der 2. Minute das 1:0, das Dartsch nach 19 Minuten per Foulelfmeter auf 2:0 ausbaute. Anschließend fingen sich die Gäste vom Rhein etwas, so dass Chemnitz erst nach einer Stunde wieder zuschlug: Englert markierte mit seinem zweiten Treffer den komfortablen Spielstand von 3:0. Doch die Partie sollte noch einmal spannend werden, denn in der 78. Minute musste der Chemnitzer Mahmutagic wegen wiederholtem Foulspiel frühzeitig duschen. Nonaka (81.) und Kabak per Strafstoß (86.) brachten Bonn auf 2:3 heran, letztlich blieb es aber bei dem Außenseitersieg.

Mayener Gegenwehr reicht nicht

Carl Zeiss Jena, ebenfalls in der Regionalliga Nordost zuhause, hatte mit dem Drittligisten TuS Mayen den niedrigklassigsten Verein der zweiten Runde zu Gast. Doch der Rheinland-Ligist schlug sich wacker und konnte die Führung der Thüringer, für die Rennert bereits in der 8. Minute gesorgt hatte, noch vor der Pause ausgleichen. Daub erzielte für seine Elf den Treffer zum 1:1-Pausenstand (34.). Nach dem Seitenwechsel brachten Alles per Foulelfmeter (51.) und Fries (54.) Carl Zeiss mit 3:1 in Front. Zwar erzielte Auer in der Schlussminute noch den Anschlusstreffer, doch letztlich blieb es beim Jenaer 3:2-Erfolg. "Vor dem Spiel hätten wir das Ergebnis unterschrieben, aber es war mehr für uns drin. Wille und Leidenschaft reichen nur bis zu einem gewissen Punkt. Und dann geht es um Qualität. Dennoch war es eine einmalige Erfahrung.", überwog bei Mayens Trainer Thomas Reuter nach dem Abpfiff die Zufriedenheit mit der Leistung seiner Schützlinge.

Wölfe-Angriff ohne Biss

Ein Duell der letzten beiden A-Junioren-Meister wurde in Wolfsburg geboten: Dort empfing der VfL den Nachwuchs von Hansa Rostock und musste sich den Hanseaten geschlagen geben. Uecker brachte Rostock in der ersten Halbzeit in Front (14.). Wolfsburg reagierte auf den Rückstand mit zahlreichen Angriffen, die letztlich aber nicht konsequent genug vorgetragen wurden. Nach einem Konter sorgte Quaschner dann in der Schlussphase mit dem 2:0 für die Entscheidung zugunsten der Gäste (89.). "Wir haben uns eigentlich nicht viel vorzuwerfen und haben das Spiel bestimmt. Das Chancenverhältnis lag zuletzt bei 8:3 aus unserer Sicht. Aber wir konnten auch die klarsten Möglichkeiten nicht verwerten", bemängelte Wolfsburgs Trainer Stephan Schmidt nach der Partie die Chancenverwertung seiner Elf.

Essen gelingt Pokalwunder

Dass der Pokal seine eigenen Gesetzte hat, musste der VfB Stuttgart erfahren: Die Schwaben verloren ihre Partie gegen den Niederrheinligisten Rot-Weiss Essen mit 0:2. Shala (21.) und Can (33.) stellten bereits in der ersten Hälfte das Endergebnis her. Essen konzentrierte sich anschließend auf die Defensive und machte die Räume eng. Stuttgart fand trotz dreifachem Wechsel in der Pause, als Schmidt, Nonnweiler und Morina die Offensive verstärken sollten, keine Mittel gegen den unterklassigen Klub. "Wir wussten, dass Rot-Weiss Essen sehr tief stehen und auf Konter lauern wird. Trotzdem ist es uns nicht gelungen, zwingende Tormöglichkeiten herauszuspielen. Das war heute eine sehr unnötige Niederlage, da wir eigentlich deutlich mehr Qualität im Kader haben als Essen", ärgerte sich VfB-Trainer Tayfun Korkut entsprechend über das Pokal-Aus.

Titelverteidiger in Verlängerung weiter

Die beiden Süd-Bundesligisten Freiburg und Frankfurt benötigten 120 Minuten, um einen Sieger zu finden. Dabei gingen die Breisgauer zwei Mal in Führung: Knab erzielte nach 22 Minuten das 1:0 für den SC, doch Ehlert gelang nur zwei Minuten später der Treffer zum 1:1. Im zweiten Durchgang markierte Schulz erneut die Führung für die Freiburger, die zehn Minuten später den Gegentreffer durch Kadimli hinnehmen mussten. Es ging in die Verlängerung, in der die Hausherren den längeren Atem bewiesen: Ginter (100.) und Gabriele (118.) spielten den 4:2-Sieg des SCF heraus, der weiter auf die Titelverteidigung hoffen kann. "Das war heute ein echter Pokal-Fight. Beide Mannschaften sind nach Rückständen und Rückschlägen immer wieder gekommen. Es war klasse zu sehen, wie die Jungs auch noch in der Verlängerung unbedingt den Sieg wollten und an ihre körperlichen Grenzen gegangen sind", zeigte sich Freiburgs Coach Lars Voßler zufrieden.

FCN nutzt die Schlussphase

Ein weiteres Süd-Duell sorgte für große Spannung: Dem 1. FC Nürnberg gelang es gegen 1899 Hoffenheim zwar, sich in der regulären Spielzeit mit 2:1 durchzusetzen, lange hatte es aber nach einer Verlängerung ausgesehen. Denn erst nach torlosen 78 Minuten gelang Halimi der Treffer zum 1:0 für den FCN. In der ersten Minute der Nachspielzeit erhöhte Tekerci sogar auf 2:0 für die Franken, ehe Karaman eine Minute später den Anschlusstreffer für Hoffenheim erzielte. "Wir haben gut gekämpft und gefightet, aber unterm Strich steht eben die vierte Niederlage in Folge", gab ein enttäuschter Hoffenheimer Trainer Alfons Higl zu Protokoll.

Hertha BSC: Cottbus abblitzen lassen

Eine Auswärtsreise zum Vergessen erlebte bereits am Donnerstagabend Energie Cottbus. Zwar hatten es die Lausitzer nicht weit, schließlich ging es zur Hertha nach Berlin. Doch zu holen gab es für die Truppe von Trainer Rene Rydlewicz nichts, die Gäste hatten sogar zu wenig dabei - Trikots nämlich. So mussten die Cottbuser im geliehen Hertha-Dress ran und wurden von den "echten" Berlinern zu Spielbeginn gleich unter Druck gesetzt. Obst nutzte diese Phase nach feiner März-Vorarbeit zum 1:0-Führungstreffer (15.). Energie arbeitete sich jedoch ins Spiel und gestaltete die Partie offen, ließ aber die sich bietenden Ausgleichschancen liegen. So war es Kiesewetter, dem nach knapp einer Stunde mit dem 2:0 eine Vorentscheidung gelang (56.). Gündüzer (65.), Obst (70.) und Gehring (79.) schraubten das Ergebnis im Anschluss noch in die Höhe, so dass am Ende Hertha BSC mit einem klaren 5:0 auch im dritten Pokal-Vergleich mit Cottbus die Oberhand behielt und ins Viertelfinale einzog.

Mitte Oktober geht es weiter

Das Viertelfinale ist auf den 16. Oktober terminiert, ehe im März dann das Halbfinale ausgetragen wird. Das Ziel der verbleibenden Mannschaften ist klar: Am 12. Mai werden die beiden Finalisten vor den DFB-Pokalfinale der Herren das Endspiel bestreiten.