Keineswegs, sondern die Reaktionen in Saudi-Arabien auf die peinlichen drei Vorrunden-Niederlagen und dem Aus der Saudis beim Asien-Cup 2011 im benachbarten Katar. Dabei fühlten sich die Rekordsieger (3 Siege wie Iran und Japan) doch selbst als Favorit des Turniers.
Während also die Saudis längst daheim sind, wird's in Doha jetzt ernst. Wenn am Freitag und Samstag die Viertelfinals angepfiffen werden, sind mit Ausnahme der Saudis alle hochgehandelten Teams des asiatischen Kontinents vertreten. Favorisiert sind nach wie vor die starken Mannschaften aus Ost-Asien und Australien, das seit 2006 der AFC-Konföderation angehört. Da bleiben den Teams aus dem Vorderen Orient wohl nur Außenseiter-Chancen - trotz des vermeintlichen "Heimvorteils", von dem wohl nicht mal Gastgeber Katar dürfte profitieren können.
Asien-Cup - Viertelfinale
Trainersteckbrief Sidka
Trainersteckbrief Osieck
Iran Außenseiter gegen wuchtige Südkoreaner
Hoffnungsträger sind immerhin die Iraner, die sich als erste Nation für das Viertelfinale qualifizierten. Aber bereits zum fünften Mal in Folge trifft das Team von Coach Afshin Ghotbi in den K.-o.-Spielen auf Südkorea. 1996 und 2004 setzten sich die Iraner durch, 2000 und 2007 hatten die Südkoreaner die Nase vorn. Zum Turniersieg reichte es für beide danach nie.
Aber Südkorea scheint unter Trainer Kwang-Rae Cho, der nach der WM Jung-Moo Huh ablöste, noch dynamischer und wuchtiger geworden. Besonders auffällig ist Offensivspieler Ja-Cheol Koo. Der 21-jährige offensive Mittelfeldspieler erzielte schon vier Turniertreffer. Zuletzt gegen "Kanonenfutter" Indien konnte sich auch der Hamburger Heung-Min Son beim 4:1-Sieg in die Torschützenliste eintragen. Ein Erfolg, der aber nicht reichte, um Australien unter dem deutschen Trainer Holger Osieck (62) als Gruppenerster abzufangen.
Die Australier treffen jetzt auf den Titelverteidiger Irak. Die Mannschaft des deutschen Trainers Wolfgang Sidka (56) sicherte sich als letztes Team den Platz im Viertelfinale. Das Duell der deutschen Trainer steigt am heutigen Samstag in Doha - für Sidka ist damit das im Vorfeld gesteckte Ziel erreicht, aber seine Spieler denken auch an die Titelverteidigung.
Michael Church
