Personal: Trondheim trat mit drei Veränderungen im Gegensatz zum Hinspiel (1:3) an. Stammkeeper Arason übernahm wieder für Jamtfall seinen Posten im Tor. Knutsen und George kamen für Strand und den gelbgesperrten Berg. Beim FC Bayern gleich sechs neue Kräfte, die noch beim 6:2 gegen Dortmund dabei waren: Wessels für Stammkeeper Kahn, der geschont wurde, Kuffour für Andersson, Wiesinger für Scholl, Effenberg für Jeremies, Jancker für Elber und Zickler für den grippekranken Sergio.
Taktik: Rosenborg mit dem üblichen und sehr flexiblen 4-3-3-System, in dem die Außenstürmer Knutsen und Sörensen sich häufig ins Mittelfeld fallen ließen, um dort in der Rückwärtsbewegung die Räume zu verengen. Im Sturm blieb nur Frode Johnsen immer vorne. Die Bayern agierten ebenfalls mit einer Vierer-Abwehrkette, davor bildeten Fink und Rückkehrer Effenberg die Defensivabteilung, Salihamidzic agierte als Bindeglied zum Dreier-Angriff, in dem Wiesinger und Zickler versuchten, Stoßstürmer Jancker einzusetzen.
Spielverlauf: Die Bayern begannen reserviert, ließen sich weit in die Defensive zurückfallen und gaben das Mittelfeld weitgehend preis. Stefan Effenberg startete zwar kämpferisch gut und versuchte aus seiner Defensiv-Position heraus für Ordnung zu sorgen. Doch vieles blieb Stückwerk gegen die Norweger, die frech und unbekümmert mitspielten. Blitzschnell wurde von Abwehr auf Angriff umgeschaltet, mit flüssigem Kurzpassspiel kamen sie immer wieder über die Flügel durch und stellten so die nicht immer sattelfeste Bayern-Abwehr vor Probleme. Wie beim 1:0, als Frode Johnsen nach einer Ecke völlig ungedeckt vor Wessels auftauchte und der Keeper obendrein mit einem Schnitzer Trondheims Führung ermöglichte.
Erst kurz vor der Pause bekamen die Bayern die Partie besser in den Griff und nahmen den Schwung auch mit in die zweite Hälfte. Im weiteren Spielverlauf - und vor allem nach der Doppel-Einwechslung von Scholl und Jeremies - gestalteten sie das Spiel immer ausgeglichener. Sforza rückte immer mehr ins Mittelfeld vor und erhöhte so den Druck. Doch die daraus resultierenden Chancen, die vor allem Jancker hatte, wurden vergeben.
Fazit: Ein verdientes Remis für die Bayern, die schwach begannen aber stark aufhörten.
Von Günter Wiese und Karlheinz Wild