SPIELBERICHT

Leverkusen: Heinen (2,5) - Nowotny (1,5) - Wörns (2,5), Zivkovic (2,5) - Ramelow (2,5), Heintze (3), Lehnhoff (3), Emerson (3), Beinlich (3) - Kirsten (3), Rink (3)

Madrid: Illgner (3) - Panucci (2,5), Hierro (2), Sanchis (3), R. Carlos (2,5) - Karembeu (2), Redondo (2), Seedorf (1,5), Savio (3,5) - Mijatovic (4), Raul (3)

Eingewechselt: 71. Feldhoff (-) für Lehnhoff, 87. Lottner (-) für Emerson - 71. Morientes (-) für Raul, 88. Amavisca (-) für Savio

Reservebank: Vollborn (Tor), R. Kovac, N. Kovac, Frydek, Ledwon - Cañizares (Tor), Suker, Jaime, Victor, Sanz

Tore: 1:0 Beinlich (18., ohne Vorarbeit), 1:1 Karembeu (74. -)

SR: Nielsen (Dänemark), Note 4, mal kleinlich, mal großzügig, ohne klare Linie

Zuschauer: 22 500 (ausverkauft)

Gelbe Karten: Emerson - Karembeu, Mijatovic

Spielnote: 1,5

Spieler des Spiels: Jens Nowotny

Bayer trotzte Real, doch das 1:1 im Hinspiel nach Toren von Beinlich und Karembeu in einem hochklassigen Spiel ist für die Madrilenen im Viertelfinale vielleicht für das Rückspiel in 14 Tagen Gold wert. Leverkusen begann mit einer Änderung gegenüber dem 0:0 in Bielefeld. Für den gesperrten Happe kam Zivkovic als Verteidiger ins Team. Real hatte im Vergleich zum 2:0 gegen Mallorca gleich drei neue Akteure eingebaut. Sanchis, Redondo und Savio ersetzten Jaime, Victor und Morientes.

Madrids Trainer Jupp Heynckes hatte die rechte Defensivseite der Leverkusener als Schwachstelle ausgemacht. Neben dem sowieso offensiv orientierten Roberto Carlos schickte er dessen brasilianischen Landsmann Savio auf die linke Bahn, der zu seinem ersten Einsatz in der Champions League für Madrid kam.

Das zwang Bayer-Trainer Christoph Daum zu Umstellungen. Ramelow fungierte als Gegenspieler von Savio, und Emerson rückte in die zentrale Mittelfeldposition. Das alles hinderte Real aber nicht daran, sich eine Feldüberlegenheit zu erspielen, die zwei Gründe hatte. Erstens eine technische Überlegenheit gegenüber den Leverkusenern, zweitens die famose Kombinations-Sicherheit und die damit verbundene Fähigkeit, das Spiel über die gesamte Breite des Platzes nach vorne zu tragen. Das ging von der Mitte über die Ballverteiler Redondo und Seedorf über die Außen Savio und Roberto Carlos links sowie Panucci und Karembeu rechts. Das setzte sich bis zu den Spitzen Mijatovic und Raul fort, der seinen prominenteren Kollegen allerdings klar in den Schatten stellte.

Bayer tat das einzig Richtige und fightete dagegen, zwang die Madrilenen in Zweikämpfe. Leidenschaftlicher Kampf gegen technische Überlegenheit war ein Rezept, das bis zur Halbzeit aufging. Die Gastgeber erkämpften sich genauso viele Chancen, wie Real sich erspielte, und führte dank Beinlichs fulminantem Linksschuß und Illgners Patzer durchaus verdient mit 1:0.

Das Bild der ersten Halbzeit ergab sich auch in der zweiten des Klassespiels. Real bestimmte das Geschehen, vor allen Dingen dank des schnellen Seedorf, der Beinlich weit in die Defensive zwang. Bayer versuchte immer wieder, sich zu befreien, wobei sich vor allem Libero Jens Nowotny taktisch geschickt verhielt, immer wieder ins Mittelfeld vorstieß, was die Madrilenen zwang, vorsichtiger nach vorne zu agieren. Dennoch gelang Karembeu mit einem verdeckten Flachschuß der Ausgleichstreffer, der die Ausgangsposition Madrids für das Rückspiel erheblich verbesserte.