Bayern-Coach Jens Scheuer rotierte nach dem 2:1 in Essen in der Bundesliga auf fünf Positionen: Gwinn, Wenninger, Magull, Jakobsson und Schüller begannen statt Glas, Viggosdottir, Demann, Dallmann und Damnjanovic. Zadrazil lief trotz Knieblessur auf.
Lyons Trainerin Sonia Bompastor nahm im Vergleich zum 5:0 gegen Benfica am 2. Spieltag der Königsklasse nur einen Wechsel vor: Cayman spielte an Stelle von Blacha.
Buchanans Pech ist Bayerns Glück
Von Beginn an setzte Lyon die Münchnerinnen früh mit hohem Pressing unter Druck, sodass sich der FCB zunächst kaum einmal aus der eigenen Hälfte befreien konnte. Malard hatte nach einem Eckball die erste klare Chance im Spiel, schoss aber über das Tor (12.). Auch Macario kam Mitte der ersten Halbzeit nicht an Torhüterin Benkarth vorbei (22.). Mit zunehmender Dauer der Partie fand sich die Scheuer-Elf ein wenig besser zurecht - und ging in der 25. Minute sogar mit etwas Glück in Führung: Denn nach einem Eckball traf Buchanan, die am Fünfmeterraum vor Wenninger klären wollte, unglücklich ins eigene Tor.
Umarmung: Carina Wenninger (li.) wird nach dem 1:0 für München von Saki Kumagai geherzt. imago images
In der Schlussviertelstunde erhöhte OL wieder Tempo und Druck, was nun aber auch Bayern Kontermöglichkeiten eröffnete. Während für Lyon die agile van de Donk eine gute Chance besaß, die Magull gerade noch vereitelte (36.), hatte auch der FCB durch Beerensteyn (31.) und Bühl unmittelbar vor dem Pausenpfiff Gelegenheiten (45.+2). Es blieb letztlich aber bei der knappen Führung für den deutschen Vertreter.
Henry sorgt für die Entscheidung
Nur wenige Sekunden nach dem Seitenwechsel hatte München gleich Glück, dass Carpenter vor einem OL-Tor wegen vermeintlichen Foulspiels an Kumagai zurückgepfiffen wurde (46.). Kurz darauf aber fiel das 1:1: Nach einer Standardsituation traf die von Kumagai unglücklich angeschossene Cayman aus kurzer Distanz (50.).
Wie schon in der ersten Hälfte allerdings ließ der Druck der Französinnen mit zunehmender Spieldauer wieder nach - auch wenn Cayman mit einem Distanzschuss, der nur knapp zu hoch über das Tor segelte, noch eine Chance zu einem Doppelpack gehabt hatte (60.). Nachdem sich die Münchnerinnen zwischenzeitlich sogar wieder leichte Vorteile erarbeiteten, war es in der Schlussphase wieder Lyon, das zulegte. Die eingewechselte Hegerberg zielte artistisch noch knapp vorbei (81.). Eine Standardsituation bescherte OL letztlich den späten, aber unter dem Strich verdienten Sieg: Henry traf per Kopf akkurat ins linke Eck zum 2:1 - die Entscheidung (86.).
Auf die Münchnerinnen wartet nun am Samstag (14 Uhr) in der Liga das Topspiel zu Hause gegen Wolfsburg. Und auch für Lyon kommt es am Samstag fast zeitgleich (14.30 Uhr) zu Hause zum Gipfeltreffen mit Meister PSG. Am kommenden Mittwoch (21 Uhr) treffen dann in München in der Champions League beide Klubs erneut aufeinander.