Reds-Coach Jürgen Klopp startete in die Mission Titelverteidigung mit der Stamm-Elf aus der Meister-Saison. Sein Gegenüber Marcelo Bielsa, der erst am Tag vor dem Spiel seinen Vertrag für die neue Saison unterschrieben hatte, bot unter anderem den im Sommer aus Freiburg gekommenen deutschen Nationalspieler Koch von Beginn an auf.
An zwei Gegentoren beteiligt: Unglückliche Premiere für Koch
Für den Innenverteidiger begann sein Debüt für Leeds denkbar unglücklich: Gerade drei Minuten waren gespielt, als Koch einen Schuss von Salah mit ausgestrecktem Arm blockte. Schiedsrichter Oliver entschied auf Elfmeter, den Salah mit Volldampf mittig unter die Latte drosch - die frühe Führung für den Favoriten (4.). Doch Leeds kam schnell im ersten Premier-League-Spiel seit 16 Jahren an, stellte Liverpool durch das aggressive Bielsa-Pressing vor immer größere Probleme - und kam durch eine Einzelaktion zum schnellen Ausgleich: Harrison nahm einen weiten Ball auf dem rechten Flügel herunter, ließ auf dem Weg in die Mitte Alexander-Arnold und Gomez alt aussehen und vollendete dann trocken ins linke Eck - 1:1 (12.).
Doch auch dieser Spielstand hielt nur acht Minuten: Eine Robertson-Ecke köpfte der eingelaufene van Dijk mit Wucht zur neuerlichen Reds-Führung ein. Wieder sah Koch nicht gut aus, der DFB-Verteidiger hatte Gegenspieler van Dijk ziehen lassen (20.). Die Partie nahm nun so richtig an Fahrt auf, beide Teams überbrückten das Mittelfeld schnell und kamen regelmäßig zu Abschlüssen: Bamford wurde freistehend noch entscheidend von Alisson abgedrängt (22.), auf der Gegenseite packte Meslier erst bei einem Henderson-Hammer zu (25.) und verhinderte dann mit einer Glanztat ein kurioses Eigentor von Struijk (28.).
Van Dijk patzt verheerend - Salah trifft unwiderstehlich
Gewissermaßen ein halbes Eigentor unterlief stattdessen LFC-Verteidiger van Dijk. Einen eigentlich harmlosen langen Ball an den Strafraum berechnete der Niederländer falsch und legte ihn genau vor die Füße des lauernden Bamford, der die Kugel über Alisson hinweg ins Tor legte (30.). Doch wieder gelang Liverpool die schnelle Antwort: Einen langen Robertson-Freistoß köpfte Struijk genau vor die Füße von Salah, der Maß nahm und den Ball unwiderstehlich in den Winkel hämmerte - ein klasse Treffer und zudem der fünfte in einer guten halben Stunde (33.).
Klich schafft den dritten Ausgleich
Bis zum Halbzeitpfiff kamen keine weiteren dazu, direkt nach dem Seitenwechsel wäre aber beinahe Tor Nummer sechs gefallen: Wijnaldum scheiterte in erstklassiger Position an Meslier (49.) Der Titelverteidiger war nun zwar die tonangebende Mannschaft, hatte jedoch vor allem defensiv immer wieder Schwierigkeiten mit dem frechen Aufsteiger, der zwischenzeitlich auf über 60 (!) Prozent Ballbesitz kam. Nicht ganz unverdient kam Leeds so zum dritten Ausgleich des Tages: Klich, einst für Wolfsburg und Kaiserslautern am Ball, nahm eine halbhohe Costa-Flanke erstklassig mit und schloss in der gleichen Bewegung volley ins linke Eck ab - ein feiner Treffer zum 3:3 (66.).
Rodrigo Moreno kommt und foult: Salah schnürt den Dreierpack
Und Leeds schnupperte gegen den haushohen Favoriten sogar noch am Sieg: Ein Freistoß von Phillips drehte sich nur hauchzart am linken Winkel vorbei (77.). Auf der Gegenseite flog eine krumme Flanke von Alexander-Arnold nur knapp neben das Gehäuse (82.). Bei Leeds war mittlerweile Rekord-Einkauf Rodrigo Moreno eingewechselt worden - und auch der zweite teure Neuzugang führte sich mit einem verschuldeten Elfmeter ein. Völlig überflüssig brachte er den eingewechselten Fabinho im Strafraum zu Fall und sein Team damit um den eigentlich verdienten Lohn: Salah trat zum zweiten Mal vom Punkt an, schnürte den Dreierpack und sicherte Liverpool doch noch drei Punkte zum Auftakt (88.).
Bereits am kommenden Wochenende sollte die LFC-Abwehr allerdings besser gestaffelt sein, am 20. September muss die Klopp-Elf zum FC Chelsea, der ordentlich aufgerüstet hat.