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Dedic ärgert Union bei Andersson-Comeback

Testspiel in Feldkirch/Österreich

Dedic ärgert Union bei Andersson-Comeback

Drei Treffer für WSG Tirol: Zlatko Dedic bringt Union Berlin die erste Testspielniederlage bei.

Drei Treffer für WSG Tirol: Zlatko Dedic bringt Union Berlin die erste Testspielniederlage bei. imago images

An der Niederlage konnte auch Top-Stürmer Sebastian Andersson nichts ändern, der erstmals in diesem Sommer mitwirkte.

Die Liegenwiesen waren voll, der Pool ebenso. Wer nicht im Becken Abkühlung fand, legte sich unter einen der vielen Sonnenschirme. Bei Temperaturen von 35 Grad konnte sich das Freibad in Feldkirch nicht über zu wenig Kundschaft beschweren. 50 Meter vom Waldbad entfernt quälte sind indes der 1. FC Union gegen die WSG Tirol. 0:3 (0:2) hieß es am Ende im Testspiel gegen den österreichischen Erstligisten. Eine verdiente Niederlage, räumte auch Unions Trainer Urs Fischer ein, der die Frage, was seiner Mannschaft gegen die WSG gefehlt habe, nur mit einem Wort und doch vielsagend beantwortete: "alles."

Der Analyse ließ sich nicht widersprechen. Union wirkte behäbig und müde, agierte ohne Tempo, zudem unsortiert. Erschöpfung wollte Fischer aber nicht als Erklärung gelten lassen. "Wenn gar nichts funktioniert, wenn du gar nichts umsetzt von all den Dingen, die du eigentlich umsetzen möchtest, was willst du dann sagen?", meinte der 54-Jährige, der den schlechten Auftritt jedoch auch nicht überbewerten wollte. "So was gehört zum Sport. Das habe ich schon x-mal erlebt. Diese Spiele gibt's", sagte Fischer und ergänzte: "Vielleicht war es genau zum richtigen Zeitpunkt."

Ein 0:3 im vierten Testspiel (zuvor drei Siege) und zur Halbzeit der Vorbereitung - vielleicht war es ein Schuss vor den Bug. Bereits am Samstag steht für Union der nächste Test an. Dann geht es in Friedrichshafen gegen den Bundesliga-Rivalen 1. FC Köln. Am Bodensee wird eine andere Mannschaft der Eisernen starten. Denn Fischer hat seinen Kader, der sich seit Montag im Trainingslager in Bad Wörishofen (Allgäu) befindet, für den Doppeltest am Freitag im österreichischen Feldkirch und am Samstag (17.30 Uhr) in Friedrichshafen aufgeteilt.

In Feldkirch, das 150 km von Bad Wörishofen entfernt liegt (auf der Rückfahrt ins Allgäu wollte Fischer am Freitagabend Zeit für eine erste Analyse des 0:3 finden), gab Stürmer Sebastian Andersson sein Comeback. Der Schwede, der zu Vorbereitungsbeginn laut Klubangaben aufgrund einer Magen-Darm-Erkrankung ausgefallen war, mischte erstmals in einem Testspiel der diesjährigen Sommervorbereitung mit. Das galt auch für Rechtsverteidiger Julian Ryerson, der sich Ende Mai im Auswärtsspiel in Mönchengladbach (1:4) einen Kniescheibenbruch zugezogen hatte. "Die beiden Comebacks von Seb und Ryerson waren wichtig", sagte Fischer und fügte schmunzelnd an: "Jetzt haben wir doch noch was Positives."

Das Negative an diesem Freitagnachmittag in Feldkirch ist derweil schnell erzählt. Vor gut 200 Zuschauern hatte Marius Bülter die erste Chance der Partie. Der Linksschuss des Flügelspielers wurde aber von WSG-Schlussmann Benjamin Ozegovic zur Ecke pariert (8.). Danach war von Union wenig bis gar nichts zu sehen. Dafür setzte sich Zlatko Dedic in Szene.

Nach einer flachen Hereingabe von Kelvin Yeboah besorgte der ehemalige Bochumer und Dresdner zunächst die Führung für die WSG (21.). Nach einem ungeschickten Einsteigen von Marvin Friedrich im Strafraum gegen Dedic verwandelte der Angreifer dann den fälligen Elfmeter (38.). Und in der 63. Minute war schließlich sein dritter Treffer des Tages - nach schneller Kombination über Yeboah - die einzig nennenswerte Szene der zweiten Halbzeit.

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