Schon vom Start weg schenkten sich Olympique Lyon als auch Paris Saint-Germain nichts bei diesem Halbfinale in der Coupe de France. Beide Teams suchten den Weg nach vorn, pressten und kamen auch zu Chancen in einer actionreichen Anfangsphase: Aouar scheiterte genauso für OL (5.) wie kurz darauf Dubois (7.). Auf der anderen Seite vergaben Mbappé (6.) und Neymar (8.) das mögliche 1:0.
In Minute 11 kochte das Groupama Stadium zu Lyon allerdings hoch: Toko Ekambi arbeitete sich für die Hausherren gekonnt rechts an die Grundlinie vor, ehe das präzise Zuspiel für Terrier folgte. Dieser brauchte nur noch aus wenigen Metern flach einzuschieben. Geschockt zeigte sich PSG vom Rückstand aber nicht - ganz im Gegenteil: Nach einem Eckstoß nickte Kurzawa den Ball links vors Tor, wo Mbappé mit der Fußspitze auf Nummer sicher ging und die Kugel zum 1:1 über die Linie stocherte (14.). Das war zugleich der Halbzeitstand, auch weil Terrier (31.) sowie Cavani (43.) noch Hochkaräter für ihre Farben ausließen.
Ein Moment lässt OL auseinanderbrechen
Nach dem Seitenwechsel hielt Olympique weiterhin gut dagegen - bis ein Moment alles zerstörte: Nach einer Flanke von der linken Seite schloss Cavani direkt ab, in der Folge blockte Gegenspieler Marcal unfreiwillig wie strafwürdig mit der Hand. Es gab Handelfmeter und der bereits verwarnte Akteur flog mit Gelb-Rot vom Feld. Hier schnappte sich Neymar den Ball, ließ sich auch von frechen wie unfairen Ablenkungssprüchen von OL-Keeper Lopes nicht beirren und schob nach Tippelschritten äußerst cool rechts unten ein (64.).
Das 1:2 war zugleich der Genickbruch für die Gastgeber, die sich ihrem Schicksal in der Folge ergaben: Erst stellte Mbappé mit seinem zweiten Tor des Abends nach Sprint mit einem präzisen Abschluss vor Lopes auf 3:1 (70.), ehe zwar zunächst weder Marquinhos noch Kehrer aus nächster Nähe den Ball nicht über die Linie drücken konnten - im Anschluss aber Sarabia aus der Distanz kraftvoll zum 4:1 vollendete (81.). Wenige Sekunden vor Schlusspfiff schnürte Mbappé sogar noch den Dreierpack, was am Ende zum (etwas zu) deutlichen 5:1-Endstand führte. Und zu dem Fakt, dass die Pariser als zwölfmaliger Titelträger bereits zum sechsten Mal in Folge im Coupe-de-France-Finale stehen.
Zur Erinnerung: Nach vier Finalsiegen in Serie hatte Saint-Germain vergangenes Jahr das Endspiel mit 5:6 i.E. gegen Stade Rennes verloren.