PSG-Coach Thomas Tuchel musste zunächst auf seinen Stürmerstar Mbappé verzichten, der aufgrund einer Erkältung nur auf der Bank saß. Für ihn kam im Vergleich zum 5:1 bei Olympique Lyon vergangene Woche di Maria zurück in die Startelf. Außerdem wurde Meunier (Gelbsperre) durch Kimpembe ersetzt, links hinten erhielt Bernat den Vorzug vor Kurzawa.
Dortmunds Trainer Lucien Favre nahm nach dem 2:1 in Mönchengladbach nur eine Änderung vor: Sancho stürmte anstelle von Brandt (Bank).
BVB steht tief - und fängt sich ein Standard-Tor
Mit dem 2:1-Sieg aus dem Hinspiel im Rücken war der BVB zunächst deutlich auf die defensive Stabilität bedacht und stand recht tief. Dadurch ergaben sich kaum Räume für die Franzosen, die deutlich mehr vom Spiel, aber in der Anfangsphase auch keinerlei Torgelegenheiten hatten. So gehörte die erste wirklich gefährliche Szene der Partie dem BVB: Erst verpasste Haaland eine Hakimi-Flanke, dann setzte Sancho einen Volleyschuss rechts daneben (19.).
Erst in der Folge wandelte PSG seinen enorm hohen Ballbesitzanteil in Zwingendes um: Bürki zeigte gegen den durchgebrochenen Cavani eine klasse Fußabwehr und vereitelte so die erste Großchance der Partie (25.). Die zweite nutzte PSG dann allerdings: Nach einer Ecke von di Maria löste sich Neymar viel zu einfach von Hakimi und köpfte somit freistehend im Flug zum 1:0 für die Franzosen ein (28.).
Dortmund zu fehleranfällig - Bernat erhöht
Der BVB konnte seine Defensivtaktik der Anfangsphase nun nicht mehr fortführen und übernahm die Spielkontrolle: Sancho scheiterte mit einem Freistoß (36.) und nach Doppelpass mit Guerreiro aus spitzem Winkel (38.) jeweils an Navas, Hazards Schuss zischte links vorbei (41.).
Allerdings leistete sich der BVB im Spiel mit Ball auch zu viele einfache Fehler - und einen solchen nutzte PSG zum 2:0: Bernat gewann den Ball im Mittelfeld gegen Hazard, lief dann selbst durch in den Strafraum, wo er letztlich eine Hereingabe von Sarabia mit der Fußspitze in die lange Ecke verlängerte (45.+1). Der Rückstand zur Pause war durchaus verdient für den BVB, der sogar noch ein wenig Glück hatte, dass der früh verwarnte Haaland nach einem weiteren Foul an Marquinhos keine Gelb-Rote Karte sah (43.).
Achtelfinal-Rückspiele der Champions-League
Dortmund einfallslos - Tuchel bringt Mbappé
In den zweiten Durchgang startete der BVB mit deutlich mehr Engagement, die erste Möglichkeit gehörte allerdings den Gastgebern: Bürki zeigte gegen einen sehenswerten Freistoß von di Maria eine klasse Flugparade (54.). Die Anfangsoffensive der Dortmunder war relativ schnell wieder vorbei, vom BVB ging kaum Gefahr aus. Paris hielt den Ball weit weg vom eigenen Tor - und konnte ab der 63. Minute auf Mbappé zurückgreifen, der für Sarabia eingewechselt wurde. Auf Seiten von Dortmund kamen Brandt für Hazard (69.) und Reyna für Witsel (71.).
Allerdings fiel den Dortmundern weiter wenig ein. Ein Schuss von Brandt war der erste ernstzunehmende Abschluss der Schwarz-Gelben im zweiten Durchgang und flog doch recht deutlich vorbei (73.). Im Anschluss an diese Möglichkeit entfachte der BVB zumindest ein wenig mehr Druck, vor allem Brandt mauserte sich zum Aktivposten. Ein abgefälschter Schuss des Nationalspielers senkte sich knapp über das Tor (77.).
Can legt sich mit Neymar an - und sieht Rot
Es sollte jedoch die beste Chance zum 1:2 bleiben, Dortmund wurde in der Schlussphase - wie auch über die größten Teile der gesamten Partie - einfach nicht zwingend. So war die letzte nennenswerte Szene des Spiels eine unschöne: Nach einem Foul von Can an Neymar gerieten die beiden Spieler an der Seitenlinie aneinander, Can schubste den Brasilianer um - und dann tobte eine Rudelbildung vor der PSG-Bank. Drei Pariser Spieler - inklusive dem bereits ausgewechselten di Maria, der somit im Viertelfinal-Hinspiel gesperrt fehlen wird - sahen die Gelbe Karte, Auslöser Can wurde für seine Tätlichkeit mit Rot vom Platz gestellt (89.).
Es war der letzte Aufreger einer Partie, in der Borussia Dortmund vor allem offensiv nicht an sein gewohntes Leistungsniveau herankam. Die Westfalen müssen sich zum zweiten Mal in ihrer Europapokalgeschichte nach einem Heimsieg im Hinspiel noch aus dem Wettbewerb verabschieden, die Franzosen stehen unter den letzten Acht. PSG empfängt am Sonntag (21 Uhr) OGC Nizza. Für Dortmund geht es am Samstag (15.30 Uhr) gegen Schalke 04 weiter.