WAC-Interimscoach Mohamed Sahli musste im Vergleich zum 4:1-Auswärtssieg beim SV Mattersburg auf einer Position umstellen: Der gesperrte Rnic wurde durch Gollner ersetzt.
Von Abwehrsorgen geplagt wurde Mönchengladbachs Trainer Marco Rose. Die Innenverteidigung, die am Wochenende bei der überraschenden 0:2-Pleite beim 1. FC Union Berlin auf dem Platz gestanden hatte, konnte nicht mitwirken: Ginter und Elvedi fielen jeweils mit Muskelverletzungen aus. Da die beiden etatmäßigen Vertreter Jantschke und Beyer angeschlagen nur auf der Bank Platz nahmen, griff Rose zu einer fachfremden Lösung und bot Bensebaini und Strobl im Abwehrzentrum auf. Auch davor gab es Veränderungen: Für Kramer, Neuhaus und Herrmann starteten Benes, Hofmann und Stindl.
Giftiges Wolfsberg stellt Gladbach vor Probleme
Die erste Möglichkeit der Partie hatte der WAC durch Weissman (3.), ansonsten gehörten der Borussia jedoch mehr Spielanteile in der Anfangsphase. Die Versuche von Stindl (9.) und Plea (10.) wurden jedoch nicht wirklich gefährlich. Die Österreicher hielten gut dagegen, zeigten sich giftig und störten Mönchengladbach enorm früh im Spielaufbau.
Gegen Mitte des ersten Durchgangs erspielte sich der WAC sich dadurch deutliche Vorteile - und die mit Abstand größte Möglichkeit bis dato: Bensebaini verlor den Ball am eigenen Strafraum an Schmid, der sofort in die Mitte flankte. Dort stand Niangbo sträflich frei, traf seine Direktabnahme aber nicht richtig und musste per Kopf nachsetzen. An Sommer brachte der Angreifer den Ball vorbei, nicht aber an Strobl, der noch vor der Linie klärte (30.). Die Fohlen kamen hingegen nicht mehr zu kontrollierten Offensivaktionen, auch die letzte Möglichkeit vor dem Pausenpfiff gehörte Wolfsberg durch einen Distanzschuss von Schmid (37.).
Die erste Chance sitzt gleich: Stindl trifft zur Führung
Nach dem Seitenwechsel konnte die Rose-Elf zunächst wenig an den Kräfteverhältnissen ändern und hatte sogar ein wenig Glück, dass Schiedsrichter Serdar Gözöbüyük ein grenzwertiges Einsteigen von Strobl gegen Schmid als nicht elfmeterwürdig erachtete (46.). Der WAC blieb aber die gefährlichere Mannschaft: Der auffällige Schmid scheiterte per Kopf an Sommer (50.), Weissman setzte einen Distanzschuss über das Tor (55.), erneut Schmid zielte links vorbei (57.).
Es dauerte eine Stunde, bis Mönchengladbach überhaupt ein gefährlicher Abschluss gelang - und der saß direkt: Wendt wurde links steil geschickt, hatte viel Platz und fand mit seinem perfekten Ball in die Mitte Stindl, der frei vor Kofler zur schmeichelhaften Fohlen-Führung einschoss (60.). Diese tat den Fohlen aber enorm gut, Gladbach hatte nun deutlich mehr Platz, um die eigenen Angriffe auszuspielen. Plea verfehlte nach einer Dublette des Angriffs zum 1:0 das Tor (66.), Thuram scheiterte aus spitzem Winkel an Kofler (67.).
WAC am Ende seiner Kräfte - Gladbach bringt den Sieg ins Ziel Der WAC musste sich nun gegen das drohende Ausscheiden stemmen, konnte aber nicht mehr so viel Druck entfachen wie vor dem Gladbacher Treffer. Bis auf einen Kopfball von Leitgeb nach Liendl-Freistoß, den Sommer sicher festhielt (77.), wurden die Österreicher nicht mehr wirklich gefährlich. Viel eher war Mönchengladbach nah am zweiten Tor: Benes grätschte den Ball Zentimeter am rechten Pfosten vorbei (82.), Herrmann kam nicht am herausgeeilten Kofler vorbei (88.).
Durch den glanzlosen Erfolg und die gleichzeitige Niederlage von Basaksehir gegen Rom geht Mönchengladbach als Gruppenerster in den letzten Spieltag. Am 12. Dezember reicht den Fohlen im Heimspiel gegen die Türken ein Unentschieden zum Weiterkommen. Die Österreicher hingegen sind vorzeitig ausgeschieden, zum Abschluss der EL-Gruppenphase muss Wolfsberg am 12. Dezember zur Roma reisen. Zuvor wartet auf den WAC am Sonntag (14.30 Uhr) das Auswärtsspiel beim SCR Altach, Gladbach hat eine Stunde später den SC Freiburg zu Gast.